Mittelmäßige Coming-of-Age-Geschichte

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@annisbuecherregal Avatar

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"Er ist immer davon ausgegangen, das Mädchen im dritten Akt zu bekommen, wird aber möglicherweise feststellen müssen, dass es sich um eine Kurzgeschichte handelt."

Brooklyn, 1977: Die Freundschaft der beiden Siebzehnjährigen Juliette und David wird auf die Probe gestellt: Sie wird bald aufs College gehen, er weiß nicht, wieviel Zeit ihm nach seiner Krebsdiagnose überhaupt noch bleibt. Als ein großer Blackout die Stadt in Dunkelheit hüllt, ist nichts mehr wie zuvor.

Syd Atlas hat mit ihrem Roman "Es war einmal in Brooklyn" eine authentische Geschichte über zwei Jugendliche und ihre Gefühle, Unsicherheiten und Träume geschaffen.
Ihr Schreibstil ist leicht verständlich und schnell zu lesen, man fühlt sich direkt in die 70er Jahre versetzt.

Es ist interessant zu verfolgen, wie die beiden Protagonisten sich immer mehr entfremden und sich dadurch jeder auf seine eigene Weise weiterentwickeln und erwachsen werden kann.

Aber obwohl die Beziehung und gemeinsame Vergangenheit der beiden ausführlich beschrieben wurde, hatten die Charaktere für mich kaum Tiefe und gingen mir nicht sonderlich nahe.
Auch hat die ganze Story nicht wirklich meine Erwartungen getroffen, ich hatte mit einem größeren Fokus auf den Blackout gerechnet. So hatte sie meiner Meinung nach nichts Außergewöhnliches an sich.

Insgesamt war es für mich leider nur eine mittelmäßige Coming-of-Age-/ Liebesgeschichte vor einer immerhin sehr atmosphärischen Kulisse.