Wilde Jahre

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kiira Avatar

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David und Juliet sind beste Freunde, sie verbringen jede freie Minute zusammen und fühlen sich innerlich miteinander verbunden. Bis Rico in Juliets Leben tritt und alles verändert.

Ich hätte nicht gedacht, dass ich Juliet nicht mögen könnte, doch ihre Naivität und Leichtgläubigkeit hat mich mindestens genau so wütend gemacht, wie David.
George ist charmant und sei dasein lockert die prekäre Familiensituation auf.
Einige Szenen, wie die Diner-Situation zwischen Dr. Darling und seiner Angestellten wirken etwas gekünzelt und haben doch eine gewisse Authenzität, betrachtet man sie Eifersucht von Rainy und Juliets Unverständnis hierfür.
Hier hätte ich mir mehr Details erhofft, wobei die erzählweise recht unizentrisch auf Juliet bleibt. Selbst in Davids Passagen kreist das Hauptaugenmerk um Juliet, was sie mir als Leser noch unsympathischer macht.

Für David kann ich viel Verständnis aufbringen. Aufgrund seiner Krankheit und der damit einhergehenden Zeitnot wird er zwar sehr obsessiv, jedoch nicht unangenehm, wie Juliet.
Als Leser hätte ich mir sehr gewünscht, dass der Roman so geendet hätte, wie es leider nicht kommen sollte.
Diese Wendung spiegelt den Lauf des Lebens gut und nah an der Realität wieder. Beeindruckend fand ich die Vorlesung im letzten Kapitel und die damit einhergehende Einsicht Juliets.

Das Cover spiegelt den Inhalt gut wieder, recht unaufgeregt, und trotzdem erzählt es von zwei Welten, die unvermeindlich miteinander verbunden sind.

Dies war mein erster Roman von Syd Atlas. "Es war einmal in Brooklyn" hat mich berührt und neugierig auf weitere Romane der Autorin gemacht.
Trotz meiner Antipathie der Protagonistin gegenüber schafft Atlas es, durch Beleuchtung der Hintergründe für besagtes Handeln und das persönliche Schicksal Juliets, Verständnis beim Lesenden zu wecken.

Alles in Allem ist "Es war einmal in Brooklyn" der etwas andere Coming-of-Age Roman aus einer Zeit, in der Erwachsenwerden noch deutlich anders verlief als heutzutage. Trotzdessen zeigt sich dem Leser sehr deutlich, dass die Teenager damals mit den gleichen Themen konfrontiert waren, wie heutzutage: Liebe, Sex, Unabhängigkeit.
Atlas schafft es durch eine kurzweilige Erzählweise eine emotionale Achterbahnfahrt zweier Protagonisten auf 280 Seiten zu erzählen.