Älterwerden
Ein Cover wie ein Aquarell. Schon alleine deswegen nimmt man das Buch zur Hand und beginnt darin zu blättern. Judit in den Wechseljahren, die Kinder groß, die Ehe eine Zweckgemeinschaft, ein Tag tristloser als der andere. Die Figur geht aus dem Leim, Fältchen, Lesebrille, graue Haare, Orangenhaut und die jungen Männer halten einen die Türe auf als Rücksicht auf das Alter. Da stirbt Judiths Mutter und sie muß in ihre alte Heimat zurück. Beerdigung, Haushaltsauflösung. Jugenderinnerungen. Da trifft sie ihre alte Freundin wieder, schwerkrank. Sie ist froh um jeden Tag, den sie noch erleben darf, um jeden Sonnenstrahl, den sie sehen und fühlen kann. Da kommt Judith plötzlich zum Nachdenken. Ihr Leben ist gar nicht so fad. Ein Buch, das den Leser zum Nachdenken zwingt, sich mit dem eigenen Schicksal auseinandersetzen. Sind es nicht alles nur Nebensachen und Oberflächlichkeiten, wegen derer wir meinen, unglücklich sein zu müssen. Wirklich eine hervorragende Lektüre.