Der Tod im Rückspiegel

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hk1951 Avatar

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Der Tod im Rückspiegel
Der erste Thriller von Nora Benrath - ich war sehr gespannt, ob sie auch spannende Literatur schreiben kann, denn so ein „Genre-Wechsel“ beziehungsweise einem Ausflug in ein anderes Genre kann ja auch schiefgehen... Sie kann und zwar wirklich fesselnd.
Das Cover mit der dunklen Strassen, gesäumt von Bäumen, auf der man ein Auto mit aufgeblendeten Scheinwerfern auf sich zufahren sieht, finde ich zwar zur Geschichte passend, aber leider auch zu einfallslos. Es ist mir einfach zu schlicht gehalten, daraus hätte man mehr machen können meiner Meinung nach...
Freisprecheinrichtungen sind ja bekanntlich eine sehr praktische, aber auch nicht ganz ungefährliche Sache bei einer Autofahrt – diese Erfahrung muss auch Dina Martin machen, als sie allein auf einer Autobahn unterwegs ist...
Denn eine Stimme aus eben dieser Freisprecheinrichtung befiehlt ihr, wo sie abzufahren hat von der Autobahn, ihre Familie bedrohend, zu dessen Zuhause sie gerade auf dem Weg war... Und diese Bedrohung fährt hinter ihr, hat sie also gut im Blick und auch die Polizei kann ihr nicht helfen: Dina Martin findet sich in einem Alptraum wieder, aus dem es scheinbar kein Entkommen gibt...
Diese Situation an sich ist ja schon beängstigend, auch ohne dass man bedroht wird... Mitsamt der Bedrohung, das mag man sich ja gar nicht vorstellen...
Die Autorin schafft es beinahe mühelos, den Leser in diesen Albtraum mit hineinzuziehen und man fühlt sich quasi wie auf einer Achterbahn, ordentlich durchgeschüttelt.
Die Spannung ist fast schon haptisch greifbar und man kann sich ihr einfach nicht entziehen, muss immer weiterlesen. So waren die 315 Seiten schnell ausgelesen.
Auch die Personen fand ich sehr lebensecht skizziert, man kann ihre Handlungen gut nachvollziehen.