Das Geheimnis des Fischschädels

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suse9 Avatar

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Schnörkellose Anrede, ein Zweizeilenbrief, ein paar Anweisungen und Rezepte – das ist alles, was Otto am Morgen vorfindet, an dem Etta beschließt, sich zu Fuß in Richtung Meer aufzumachen. Quer über die Felder geht es, und nur ein paar Kleinigkeiten (u.a. ein Gewehr und einen kleinen Fischschädel) hat sie im Gepäck.

 

Warum sie das Gewehr mitnimmt, ist mir klar, was es aber mit dem Fischschädel auf sich hat, möchte ich dann doch schon genauer wissen. Es wird im Folgenden auch ein wenig erklärt, aber ich denke, dass noch mehr dahinterstecken könnte. Die Leseprobe liest sich schnell durch, wenn auch nicht ganz flüssig. Die abgehackten Sätze und kurzen Kapitel finde ich im Moment noch ein wenig störend. Schön ist es zwar, dass wir sowohl Etta als auch Russell und Otto in die Vergangenheit begleiten dürfen, aber durch die schnellen Perspektivwechsel könnte die Geschichte oberflächlich wirken. Sicher muss man sich erst einlesen, und vielleicht ändert sich der Schreibstil ja auch noch, aber im Moment bin ich eher skeptisch.

 

Auf Anhieb sind mir die drei Protagonisten sympathisch, auch wenn noch gar nicht so viel passiert ist. Sie verlieren nicht viele Worte, aber ihre Geschichte verspricht interessant zu werden. Ich frage mich, ob es wirklich alle Drei schaffen werden, heil aus ihr herauszukommen. Auch wenn man im ersten Augenblick davon fasziniert ist, dass eine 83Jährige aus ihrem Leben auszubrechen versucht, wird einem bei näherer Betrachtung doch angst und bange. Allein der Zettel, auf dem Name, Geburtsdatum und Wohnort notiert sind, spricht Bände.

 

Allerdings helfen Spekulationen nicht weiter. So werde ich wohl Etta auf ihrem Weg zum Wasser begleiten und schauen, ob es am Ende salzig oder süß schmeckt.