Gelungener Auftakt einer Trilogie

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
lesemaus_12 Avatar

Von

Stellt euch vor es werden für 50 Jahre keine Mädchen geboren, nur Jungen. Die Menschen sehen ihr Aussterben schon kommen bis nach so langer Zeit endlich ein Mädchen geboren wird. Sie wird Eve genannt und gilt als Retterin der Menschheit. Da sie nun eine wichtige Rolle für die Menschheit spielt, wächst sie sehr behütet auf, abgeschottet von der Außenwelt. Nun soll sie aus drei sorgfältig überprüften Kandidaten einen als ihren Lebenspartner wählen, doch möchte sie das wirklich? Muss sie dafür ihre eigenen Bedürfnisse in den Hintergrund stellen und kann sich wahre Liebe auf solch eine Weise erzwingen lassen?

Allein die Thematik dieses Buches hat mich komplett überzeugt dieses Buch in die Hand zu nehmen. Ich empfand es als über aus faszinierend wie die Welt dargestellt wurde, wenn dieser Fall tatsächlich mal eintreten soll. Es gibt zunächst die höhere Schicht, die luxuriös im Turm lebt, wo Eve aufwächst und die Libertisten, die sozusagen das protestierende Volk sind und die Freigabe von Eve fordern, wovon Eve selbst aber nichts weiß, weil sie nur Dinge zu sehen beziehungsweise zu hören bekommt, die sie soll. Ebenso ergeht es dem Volk. Dies erfährt nur bestimmte Sachen über Eves Wohlbefinden. Zudem ist es erschreckend, wie die Menschen, vor allem Frauen dort behandelt werden. Frauen werden als nutzlos abgestempelt, weil sie nur Jungen gebären oder es werden Experimente an ihnen durchgeführt, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen.

Als ich die ersten paar Seiten des Buches gelesen habe, war ich kurz verwirrt, vor allem wegen der Sache mit Holly. Holly wurde als gleichaltrige Freundin von Eve dargestellt und ich hab mich die ganze Zeit gefragt, wie das sein kann, da doch Eve das erste Mädchen nach 50 Jahren ist, oder nicht? Natürlich wird man im Laufe des Buches darüber aufgeklärt und keine Sorge: Dies geschieht schon relativ früh, nämlich auf den ersten 30 Seiten. Also lasst euch nicht so schnell verwirren und lest einfach entspannt weiter.

Da Eve anfängt am ganzem System zu zweifeln und ein Teil in ihr auch etwas anderes möchte, passieren unvorhersehbare Dinge, welche vor allem geschehen, weil Eve ein paar Dinge in die eigene Hand nimmt. Selbst als Leser weiß man nicht so richtig welche wahren Intentionen bestimmte Charaktere haben oder was sich in der Außenwelt, also außerhalb des Turmes abspielt. Doch das Ganze macht das Buch erst so richtig interessant und spannend.

Das Buch wird aus zwei verschiedenen Sichten erzählt: Einmal aus Eves und aus Brams. Bram ist 18 Jahre alt und gehört zu den Leuten, die so gut wie immer Eves Handlungen auf Schritt und Tritt per Kamera verfolgen können. So bekommt man sowohl einen guten Einblick in das Leben der Protagonistin und ihre Gefühlslage über die ganzen Situationen als auch von „außen“ und erfährt dadurch welche Pläne eigentlich geschmiedet werden und was ihr verschwiegen wird. Man erhält als Leser Information aus zwei komplett verschiedene Ansichten.

Mit den Protagonisten konnte ich mich schnell anfreunden. Eve ist ein aufgewecktes Mädchen, welches auch Kleinigkeiten auffallen. Sie macht was sie machen muss und fügt sich dem Ganzen. Doch langsam fängt sie an Allem zu zweifeln. Anfangs war sie ziemlich naiv, aber ich finde es gut, dass sie mit der Zeit sozusagen rebelliert und die Wahrheit erfahren möchte.

Bram ist der Sohn des Leiters des Projekts. Sein Vater ist kein sehr mitfühlender Mensch und um seinen Sohn sagt er sich kaum. Leider wurde bereits im jungen Alter von seiner Mutter getrennt, um in den Turm mit seinem Vater zu ziehen. Da er zudem der Sohn eines wichtigen Mannes ist, wird von ihm so einiges verlangt. Er tat mir an bestimmten Stellen echt leid, vor allem als sein Vater ihn ohnmächtig geprügelt hat. Bram musste im Laufe des Buches einiges durchmachen, aber das macht ihn zu einem starken Charakter.

Das Buch ist vom Ehepaar Giovanna und Tom Fletcher geschrieben worden. Tom Fletcher kenne ich bereits von seinem Buch „der Weihnachtosaurus“, welches mir einige schöne Lesetunden auch nach der Weihnachtszeit beschert hat. Aus diesem Grund habe ich mich sehr auf „Eve of man“ gefreut und war sehr gespannt, wie die beiden ihre Idee umgesetzt haben.

Fazit:

Ich kann euch dieses Buch einfach nur ans Herz legen. Aber Achtung: Suchtgefahr! Ich habe das Buch bis spät in die Nacht (bis 11:30 Uhr) gelesen, was ich nicht einmal bemerkt habe! Ich wollte anscheinend dringend wissen, wie das Buch ausgeht, aber ich wurde nicht mit einem schönen Ende zufrieden geben, sondern mit einem „Fortsetzung folgt“ abgewimmelt. Darauf hat mich niemand vorbereitet“. Also wenn ihr das Buch lesen wollt, dann macht euch darauf gefasst! Aber es lohnt sich! Ich bin schon sehr gespannt auf den nächsten Teil!