Guter Auftakt der Trilogie

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Das Cover ist recht schlicht gehalten, gefiel mir aber sehr gut. Es fällt einem in der Buchhandlung sofort ins Auge und ist auf jeden Fall einen zweiten Blick wert. Die Story wird im personalen Erzählstil geschildert, aus der Sicht von Eve und Bram.

Eve trägt die Last einer ganzen Welt auf ihren jungen Schultern. Durch irgendeinen Umstand ist sie nach fünfzig Jahren das erste Mädchen, das geboren wurde. Die Ursache wurde bislang nicht geklärt, aber Fakt ist, dass die Erde teilweise zerstört wurde. Vielleicht gibt es da einen Zusammenhang? Eve lebt in einem Weltenentwurf, der interessant ist. Doch das Mädchen befindet sich unter ständiger Kontrolle, abgeschottet von anderen Menschen. Immer dem Druck und den Erwartungen anderer ausgesetzt. Ein sehr einsames Leben … Trost findet sie bei Holly, die jedoch nur eine Art Hologramm ist. Denn die Frauen, die es noch gibt, sind weit über sechzig. Holly kommt einer Freundin am nächsten. Jetzt, da Eve sechzehn ist, werden ihr drei Kandidaten ausgesucht, die zur Fortpflanzung zur Verfügung stehen sollen. Hört sich alles sehr steril und klinisch an – wo bleibt denn da das Gefühl? Aber die Menschheit darf nicht aussterben. Wir wissen ja alle, wie Fortpflanzung funktioniert, aber ich habe nicht verstanden, wie ein einzelnes Mädchen mit „Partner“ die Ausrottung aufhalten soll. Das ist doch eine Sache über Jahre, oder nicht?
Bram mochte ich sehr gerne. Er hat es nicht immer leicht, ist mit einem Vater geschlagen, der streng ist und gerne die Kontrolle behält. Da entwickelt man sich als Teenager nur schwer. Trotzdem fand ich diesen jungen Mann beeindruckend in seinen Taten und Meinungen.

Das Autorenduo hat einen guten Auftakt ihrer Trilogie geschaffen. Wenn auch die ersten 200 Seiten etwas an Tempo vermissen ließen. Es gibt jede Menge Geheimnisse und Täuschungen, die nicht nur die Protagonisten erschüttern. Der Schreibstil des Paares ist flüssig und angenehm zu lesen. Ihren Weltenentwurf fand ich interessant und bildlich gut dargestellt. Schade, dass die Ursache für das Ausbleiben von Mädchengeburten nicht geklärt wurde – hätte mich sehr interessiert. Aber vielleicht werden Wissenschaftler dies noch in den Fortsetzungen herausfinden. Würde mich sehr freuen. Ansonsten ein gutes Buch, das mit angezogener Handbremse startete, im Anschluss aber an Tempo gewann.