Emotional und tiefgehend

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savonara Avatar

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Die Geschichte beginnt mit einer eindringlichen und lebhaften Schilderung von Brookes Alltag, der durch das Verbrechen ihres Bruders völlig aus den Fugen geraten ist. Die Protagonistin ist hin- und hergerissen zwischen ihrer Loyalität zu ihrem Bruder und der Verachtung, die ihr aus der Gemeinde entgegenschlägt. Johnson beschreibt mit viel Feingefühl, wie Brooke versucht, ein normales Leben zu führen, während sie gleichzeitig mit den Dämonen ihrer Familie kämpft. Die Handlung entwickelt sich langsam, doch gerade diese langsame Entfaltung ermöglicht es, die tiefen emotionalen Konflikte der Figuren nachzuvollziehen. Besonders beeindruckend ist die Darstellung der Beziehung zwischen Brooke und Heath, dem Bruder des Mordopfers. Diese Beziehung, die auf einem Fundament aus Trauer und Wut entsteht, entwickelt sich zu einem komplizierten Netz aus Mitgefühl und Verständnis, das das Herzstück des Romans bildet.

Abigail Johnsons Schreibstil ist prägnant und zugleich atmosphärisch. Sie verwendet eine einfache, aber wirkungsvolle Sprache, die es einem ermöglicht, sich leicht in die Figuren hineinzuversetzen. Besonders gelungen sind meiner Meinung die inneren Monologe von Brooke, die ihre Zerrissenheit und ihre verzweifelte Suche nach Normalität eindrucksvoll widerspiegeln. Die Sprache ist emotional, aber dabei nie überladen, gefällt mir sehr gut!

Das Cover ist einfach richtig schön und hat mich auch dazu gelockt in das Buch reinzulesen