Hochemotional, zarte Gefühle und zum Ende hin nochmal richtig spannend

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Das Buch bietet eine für mich völlig neue Thematik, die ich in dieser Form noch nie gelesen habe. Die Geschichte spielt in den Südstaaten, genauer gesagt in Texas, was die Atmosphäre der Kleinstadt und die damit verbundene Ächtung (Jeder kennt jeden) von Brookes Familie besonders spürbar macht. Brooke ist eine Protagonistin, deren Emotionen – von Trauer über Verzweiflung bis hin zur inneren Zerrissenheit – durchweg greifbar sind. Durch die Rückblenden, die Einblicke in das “Davor” geben, wird ihre Gefühlswelt noch intensiver und man spürt ihre Ohnmacht, niemanden zum Reden zu haben, besonders stark. Diese Einsamkeit führt dazu, dass viele Passagen von Brookes inneren Monologen und Gedanken geprägt sind.

Besonders spannend fand ich, dass die Geschichte ausschließlich aus Brookes Perspektive erzählt wird. Dadurch kann man Heaths Gefühle nur durch ihre Augen ergründen, was die Verbindung der beiden und die emotionale Tiefe ihrer Beziehung besonders intensiv macht. Die bedrückende Atmosphäre der Kleinstadt und die Ausgrenzung ihrer Familie sind ebenfalls sehr authentisch und beklemmend dargestellt.

Trotz der schwerwiegenden Themen liest sich das Buch durch die schnellen Kapitel flüssig. Lange bleibt unklar, ob der Mord an Calvins Freund wirklich noch aufgeklärt wird, doch nach der Hälfte des Buchs wird die Nacht des Verbrechens stärker thematisiert, was die Spannung enorm steigert.

Ein überraschend großer Teil des Buchs widmet sich Brookes Leidenschaft, dem Eiskunstlaufen. Obwohl dieser Aspekt einen bedeutenden Raum einnimmt, handelt es sich hier nicht um eine typische Sports-Romance, sondern um eine vielschichtige Erzählung über Schuld, Schmerz und die Suche nach Vergebung.