eversea - Ein einziger Moment

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mysticcat Avatar

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Inhalt, Erzählweise und Verarbeitung:

Der Filmstar Jack Eversea wurde von seiner Lebensgefährtin und Filmpartnerin Audrey betrogen und flüchtet aus Hollywood, um etwas Abstand zu bekommen. In Butler's Grove trifft er auf die Kellnerin Kerri Ann, die sich nicht viel aus Glitzer und Glamour macht, Jack aber auf Anhieb sympathisch findet. Die beiden schließen einen Deal, der beiden weiterhilft, und kommen sich dabei näher.

Das Cover ist sehr schön gestaltet, die violetten Schriftzüge sind etwas erhöht und glänzen. Das Buch hat Klappen. Die Seiten sind dünner, als ich sie erwartet habe, dadurch macht das Buch nach dem Aufschlagen auf mich einen weniger hochwertigen Eindruck als das gut gearbeitete Cover. Nach einmaligem Lesen hat das Buch kaum Gebrauchsspuren.

Die Geschichte wird aus Sicht eines allwissenden Erzählers erzählt und betrifft Jack und Kerri Ann gleichermaßen. Wo die Geschichte getrennt erzählt wird, ist das jedoch zu Beginn des Kapitels ausgewiesen, damit es nicht zu Verwirrungen kommt. Die Sprache ist leicht lesbar und jugendlich, verwendet aber keine Elemente der gerade gängigen Jugendsprache und ist daher auch für Erwachsene gut lesbar. Die Emotionen sind in diesem Buch sehr gut beschrieben, die Leserin darf mit Kerri Ann, einer jungen, gewissenhaften und fleißigen Heldin mit leben. Ihr steht die partylustige beste Freundin Jazz zur Seite, und auch die anderen Bewohner des Dorfes lernt man im Laufe des Buches kennen und lieben.

Meine Meinung:
Ich finde den Schreibstil von Natasha Boyd sehr flüssig und leicht zu lesen. Die Wortwahl ist einem Jugendbuch entsprechend, die Sprache aber auch für ältere Leserinnen noch gut verständlich. Ich kann Kerri Ann so gut verstehen und durchlebe mit ihr die Gefühle der "ersten großen Liebe" noch einmal. Viele für sie untypische Handlungen und Gedankengänge kann ich gut nachvollziehen, denn in so einem Moment setzt der Verstand aus - und Frau setzt Aktionen, zu denen sie sich sonst nicht hinreißen lassen würde. Jazz finde ich als Freundin super, denn sie animiert Kerri Ann dazu, endlich ihr Leben zu leben und nicht nur Verantwortung zu tragen. Am Ende des Lebens haben so viele Menschen schon bereut, dass sie nicht genug gelebt und geliebt haben, aber ich kenne niemanden, der es bereut, nicht mehr geschuftet zu haben.
Wow - der Cliffhanger nach der Nacht war wirklich klasse! Audrey hat das sehr geschickt und erfolgreich eingefädelt. Diese Wendung hätte ich so nicht erwartet - und ich finde, dass dieses Verhalten auch nicht zu Jack passt. Ich hätte von ihm erwartet, dass er zumindest Kerri Ann anruft und reinen Tisch macht, aber sich einfach wochenlang nicht zu melden passt nicht zu dem Jack, den ich bisher im Buch kennenlernen durfte.
Die "Aufklärung" fand ich dann sehr schnell und lieblos - und das offene Ende stört mich. Hier hätte ich mir einen besseren Abschluss gewünscht und wäre nicht gerne auf den im September 2015 erscheinenden "Folgeband" vertröstet worden. Schade, der letzte Teil des Buches bringt bei mir einen Stern Abzug!


Fazit: Ein schönes Jugendbuch, das ich mit anderem Ende als "perfekt" einstufen wurde, so eben nur fast.