Leise Töne, die berühren

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svettusch Avatar

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Erst einmal: Das Cover von "Everything we had" ist super schön und lädt bereits zum Lesen ein. Es passt auch perfekt zu der sehr emotionalen Geschichte rundum Kate, deren zerbrechliches Leben behandelt wird.

Der/ die LeserIn begleitet sie dabei, wie sie ihr eigenes Café aufbaut, sich allerdings die Immobilien mit Aidan und seiner Buchhandlung teilt. Die beiden machen einen Deal, laut dem derjenige von ihnen, der den meisten Erfolg nachweisen kann, den Laden behalten darf. Doch das Leben kommt ihnen dazwischen...

Ich konnte sehr gut in die Geschichte eintauchen und vor allem dabei abschalten, weshalb das Buch zur richtigen Zeit kam. Das Café mit integrierter Buchhandlung wirkte absolut gemütlich, ich würde dort gerne selbst einmal auf einen Cupkace vorbeischauen. Kate und Aidan waren ebenfalls sehr sympathisch, wenn auch in ihren Gedankengängen sehr ähnlich. Auch die Nebencharaktere waren durch die Bank weg sympathisch.

Die Geschichte selbst entwickelt sich langsam, aber angemessen. Es werden sehr ernste Themen behandelt, die ihre Zeit brauchen. Nichts wirkt unrealistisch. Was ich allerdings sehr schade fand, war, dass ich nicht wirklich das Gefühl hatte, mich in London zu befinden. Große Teile der Geschichte spielen sich an den gleichen Schauplätzen ab, die überall sonst hätten sein können. Ein einziges Mal wird auf einen realen Schauplatz verwiesen, aber das kurze Runterrattern an Informationen konnte mich nicht so recht überzeugen.

Mein zweiter kleiner Wehmutstropfen war der oft sehr detaillierte Schreibstil. Viele Gedankengänge und Handlungsweisen wurden sehr detailliert beschrieben - das hätte ich nicht gebraucht, ich habe die Beweggründen der Charaktere auch so verstanden.

Dennoch ein sehr schönes Buch für ruhige, entspannte Lesestunden, das feinfühlig eine schwierige Thematik behandelt.