Freund und Freundin oder Freunde??

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
steineinhorn Avatar

Von

Der Liebesroman ,, Everything we Lost " von Jennifer Bright erschien am 31.03.2022 im Forever Ullstein Verlag.

Das Cover hat wie auch schon im ersten Buch einen hohen Wiedererkennungswert und ich finde es sehr gelungen und passend.

Eine Frau mit vielen Gesichtern ,könnte man denken, doch tatsächlich hat Hope nur ein Gesicht. Nämlich das das lächelt. So geht sie durchs leben um nichts und niemanden zu nah an sich ran zu lassen. Bis plötzlich Yeonjun Lee in ihr Leben tritt. Beide jeweils durch schwere Schicksalsschläge gebeutelt ,wollten sie keine Beziehung eingehen, aber seid sie beschlossen haben Freunde zu werden verbringen sie viel Zeit miteinander und lernen sich innerhalb kürzester Zeit so gut kennen das alle um sie herum sehen was den beiden tief verborgen bleibt.

Ich finde den Schreibstil der Autorin in diesem Buch sehr lieblich, was zum einen gut zu den Charakteren passt, zum anderen aber nicht so ganz mein bevorzugter Stil ist.
Das tut der Geschichte aber keinen Abbruch. Es wird von Anfang an sehr klar gesagt was Hopes Familie passiert ist und nach und nach werden auch die Folgen davon für sie deutlich. Ich habe mich mehrfach gefragt wie ich an ihrer Stelle reagiert hätte und kann mir selbst die Frage nicht beantworten, weil ich noch nicht mal annähernd in so einer Situation gesteckt habe. Trotzdem kann ich es nachvollziehen was sie für ihre kleine Schwester macht um den Schein aufrecht zu erhalten. Ob ich mich meinen Eltern gegenüber so Verhalten hätte, kann ich mit einem klaren,, Nein!" beantworten. Aber auch hier verstehe ich ihre Beweggründe, wenn auch erst richtig am Ende der Geschichte. So lange hat es auch gedauert bis ich Yeonjun richtig verstanden habe. Es wird erst im Verlauf der Geschichte klar mit welchen Dämonen er zu kämpfen hat und hier soll gesagt sein das es manchmal deutlich leichter ist wenn andere für einen die Entscheidung treffen als das man sie selber treffen und auch durch ziehen muss.
Ich finde es erstaunlich wie er sein Leben lebt bis zur vermendlichen Stunde 0.
Und doch hadere ich auch immer wieder mit seiner Entscheidung keine Beziehung eingehen zu können. Denn darum dreht sich eigentlich die ganze Geschichte. Alle anderen wissen es schon nur die beiden wissen nicht was sie verpassen.
Ich habe hier keinen lieblingscharakter. Es ist so eine geschlossene Geschichte wo ich alle gleich gerne knutschen oder schütteln möchte. Vielleich hab ich Hopes kleine Schwester ein ganz kleines bisschen lieber als den Rest.

Das Buch richtet sich meines erachtens mehr an das jüngere Publikum, aber das hat mir das Lesevergnügen ganz und gar nicht verleidet. Die Geschichte regt zum Nachdenken an und ist gleichzeitig sehr locker und leicht,vielleicht durch die Musik, man weiß es nicht, aber ich habe das Buch gerne gelesen und empfehle es jedem der nicht auf der such nach der großen Literatur ist.