Bis dass der Tod sie scheidet?

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karschtl Avatar

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Eigentlich stört mich an dem Text von Glattauer nur eines: die Art wie er Dialoge schreibt. Zu abgehakt, zu minimalistisch. Das war in den 'Briefromanen' "Gut gegen Nordwind" und "Alle sieben Wellen" zwar auch schon Standard, aber da hat es auch zum Gesamtstil der Unterhaltung gepasst. Hier fehlt mir irgendwie etwas.

Dafür ist der Schreibstil in den anderen Passagen hervorragend. Glattauer kann so schön bildhaft und vor allem auch realistisch Alltagssituationen beschreiben. Das ist ein wahrer Genuss zu Lesen.

Der Kurzbeschreibung des Buches war ja auch bereits zu entnehmen, wohin die Story gehen wird. Judith geht es irgendwann gar zu schnell, weiß aber nicht wie sie aus der Nummer noch rauskommt. Im Textauszug der Leseprobe wirkt Hannes zwar bereits sehr hartnäckig, aber noch nicht klammernd. Wahrscheinlich ist es aber nur mehr ein kleiner Schritt dahin.

Bei Judith hingegen fehlt bisher jede Andeutung, dass sie sich von Hannes überhaupt angezogen fühlt. Irgendwnan sagt sie selbst einmal, sie findet es toll einfach wieder so begehrt/umworben zu werden. Dass sie selbst den anderen auch begehrt sagt sie nicht. Wohl nicht ohne Grund!

Bin gespannt wie die Geschichte weitergeht, und "wie weit" Hannes am Ende für seine Liebe gehen wird.

PS: Für mich als in Wien wohnende ist der Lokalkolorit ein sehr nette Komponente.