Glattauer legt nach

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
adhara Avatar

Von

Seit seinem grossen Erfolg mit den E-Mail-Büchern wird von Daniel Glattauer einiges erwartet: Nämlich eine erfrischende Art, witzige Dialoge darzustellen. Nun präsentiert er eine neue Geschichte, "Ewig Dein", mit einem völlig neuen Ansatz. Im Mittelpunkt des Geschehen stehen Judith und Hannes. Die selbstbestimmte Unternehmerin Judith und der erfolgreiche Architekt Hannes begegnen sich auf eine gleichermassen ungewöhnliche wie banale Weise, beim Einkauf im Supermarkt. Der Zufall führt Regie, Hannes sieht Judith in ihrem kleinen Geschäft für exklusive Lampen verschwinden und ruft sich bei ihr durch einen unerwarteten Besuch in Erinnerung. So beginnt eine sich langsam vertiefende Bekanntschaft.

Schon nach der Leseprobe wird klar, Glattauer legt nach. Der Autor bleibt seiner Schreibe treu, baut schnelle Dialoge in den Text ein und setzt die sich anbahnenden Gefühle optimal in Szene. Dass der Wiener den Lokalkolorit seiner Heimatstadt ganz selbstverständlich ins Geschehen integriert, gibt der Leseprobe zusätzliche Würze und lässt den Eindruck entstehen, als würde man das Geschehen "nebenan" oder im Freundeskreis aus erster Reihe beobachten.

Einziges Fragezeichen machen die etwas ausufernden Beschreibungen aus, die den Textfluss da un dort leicht hemmen. Bleiben sie jedoch im Rahmen, dürfte einem - durchaus tiefschürfenden - Genuss des Buches jedoch nichts im Wege stehen. Daniel Glattauer spricht ein heisses Thema an und setzt es gekonnt um - mit einer humoristischen Note, die von einem leichten, schrillen Ton begleitet wird, der sich wohl im Verlaufe der Geschichte immer mehr in den Vordergrund schieben dürfte.