Der 3.McAvoy...

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koppi789 Avatar

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und wieder ein ungewöhnlicher Krimi mit einem ungewöhnlichen Ermittler: der hünenhafte Schotte McAvoy ermittelt in Hull, einer englischen Stadt. Im Verlauf des Krimis werden zwei Handlungsstränge geschickt zusammengeführt: zum einen brutalste Morde, deren Gründe weit in der Vergangenheit liegen, zum anderen eine Drogengeschichte, in die durch einen Zufall auch McAvoys Frau, eine gebürtige Roma, verwickelt wird.
McAvoy ist ein verschlossener Mann, der ständig mit sich selbst hadert. Wegen eines extrem belastenden Falles in der Vergangenheit muss er Sitzungen bei einer Polizeispsychologin absolvieren, was ihm komplett zuwider läuft. Zur gleichen Zeit geschehen die brutalen Morde, so dass McAvoy die Sitzungen ausser Acht lassen kann und die Ermittlungen aufnimmt.
Im Verlauf der Handlung kristallisiert sich heraus, dass alle Morde geschehen, weil ein Serienvergewaltiger von unschuldigen Menschen vor dem Tod gerettet wurde - und an diesen Unschuldigen wird nun an Stelle des Vergewaltigers Rache genommen. Gleichzeitig agiert eine Drogenmafia in Hull, es geht um sehr viel Geld und Omnipotenzphantasien eines Mitgliedes der Bande. Zufällig wird McAvoys über alles geliebte Frau in diese Geschichte verwickelt. Dieser Handlungsstrang wird mit einem offenen Ende abgeschlossen, was natürlich die Frage nach einer Fortsetzung der McAvoy Krimis aufwirft: was ist mit seiner Frau wirklich geschehen?
Alle Figuren dieses Buches sind sehr detailreich und mit ihren Stärken und Schwächen wunderbar dargestellt: McAvoy, der hünenhafte und sensible Ermittler, Pharao, seine alkoholsüchtige Chefin mit dem behinderten Mann, seine Kollegin, die ins Netz der Drogenmafia gerät und seine Roma-Frau, die McAvoy aufrecht hält, wenn es ihm schlecht geht.
Alles in allem ein sehr schöner Krimi, der mich - wie schon der 2. Band - auf mehr hoffen lässt.