Geschieden in den 1920er
Dieser Roman ist 100 Jahre alt und dennoch wirkt er, wie Mareike Fallwickl im Vorwort bereits sagt, nicht so sehr aus der Zeit gefallen, wie man vermuten möchte. Denn er greift Themen auf, welche auch heute noch so geschehen und durchaus aktuell sind. Vielleicht bin gerade deshalb von Pat teilweise genervt, die sich das Scheitern ihrer Ehe nicht eingestehen will und sehr verzweifelt versucht, an einem Mann festzuhalten, welcher mehr als lieblos ihr gegenüber ist. Vor allem, da sie finanziell unabhängig und beruflich erfolgreich ist. Und ein schillerndes Partyleben mit zahlreichen Verehrern führt. Lucia, welche bereits einen Schritt weiter im Überwinden des Schmerzes einer Scheidung ist, ist mir viel näher und wirkt auch reflektierter. Natürlich darf man bei all dem nicht vergessen, dass in den 1920er-Jahren selbstbewusste und selbstständig Frauen nicht zum Alltag gehören und Frauen oft über ihre Männer und ihr Aussehen definiert werden. Und gegen Ende schafft Pat es sich zumindest nicht mehr ausschließlich über ihre gescheiterte Ehe zu definieren.
Mein Fazit: Ein lesenswertes Stück Zeitgeschichte, auch wenn mir die Protagonistin Pat fremd bleibt.
Mein Fazit: Ein lesenswertes Stück Zeitgeschichte, auch wenn mir die Protagonistin Pat fremd bleibt.