Vor 100 Jahren ein Skandal, heute zum Gähnen
"Bei manchen Frauen ist es viel wichtiger zu wissen, dass sie an diesem oder jenem arbeiten oder dass sie gerne reisen oder Symphoniekonzerte besuchen, als zu wissen, dass sie mit dem einen oder anderen verheiratet waren." (S. 21)
Und mit dieser Erkenntnis sollte die Emanzipation einer 24-jährigen Frau im New York der 1920er Jahre beginnen. Tut sie jedoch nur bedingt.
Aus heiterem Himmel trennt Peter sich von seiner Frau Patricia. Die Gründe dafür wird sie erst Jahre später von ihm erfahren. Bis dahin (und darüber hinaus) kämpft sie um ihn, zieht zwischenzeitlich zu einer Freundin, trifft und küsst andere Männer und verbringt doch die meiste Zeit in der Hoffnung auf eine Rückkehr Peters.
Patricia ist Modetexterin in einem Kaufhaus, steigt auf zur stellvertretenden Werbeleiterin und könnte aufrecht und unabhängig durchs Leben gehen. Sie genießt den frischen Wind einer neuen Freiheit, doch immer wieder trifft sie sich auch mit ihrem Ex-Mann, um sich gemeinsam zu betrinken, in Sentimentalitäten zu segeln und ihre Moral über Bord zu werfen. Sie degradiert sich wiederholt zum schmückenden Accessoire und bleibt bis zum Schluss das Anhängsel erfolgreicher Männer.
Der Blurb von Mareike Fallwickl war vielversprechend: "Wilde Skandale, misogyne Machtstrukturen und eine vergessene Starautorin: Dieses Buch hat ein fulminantes Comeback verdient." Auch ihr Vorwort zu dem Roman hat überhaupt erst mein Interesse geweckt. Ich hatte mir die Erkenntnis erhofft, dass die Frauen in den 1920ern erschreckenderweise emanzipierter waren als wir heute. Aber Patricia ist kaum mehr als ein junges Mädchen, das nicht merkt, wann es sich auf ihrem eigenen Stolz in Grund und Boden tanzt. Diese snobistische Gesellschaft mit den infantilen Frauen und überheblichen Männern war mir wirklich unsympathisch und keinen der Charaktere habe ich lieb gewonnen.
Ursprünglich erschienen ist "Ex-Wife" bereits 1929. Vor 100 Jahren war dieser Roman ganz sicher ein Skandal. Im Jahr 2024 hat er mich einfach wahnsinnig gelangweilt.
Und mit dieser Erkenntnis sollte die Emanzipation einer 24-jährigen Frau im New York der 1920er Jahre beginnen. Tut sie jedoch nur bedingt.
Aus heiterem Himmel trennt Peter sich von seiner Frau Patricia. Die Gründe dafür wird sie erst Jahre später von ihm erfahren. Bis dahin (und darüber hinaus) kämpft sie um ihn, zieht zwischenzeitlich zu einer Freundin, trifft und küsst andere Männer und verbringt doch die meiste Zeit in der Hoffnung auf eine Rückkehr Peters.
Patricia ist Modetexterin in einem Kaufhaus, steigt auf zur stellvertretenden Werbeleiterin und könnte aufrecht und unabhängig durchs Leben gehen. Sie genießt den frischen Wind einer neuen Freiheit, doch immer wieder trifft sie sich auch mit ihrem Ex-Mann, um sich gemeinsam zu betrinken, in Sentimentalitäten zu segeln und ihre Moral über Bord zu werfen. Sie degradiert sich wiederholt zum schmückenden Accessoire und bleibt bis zum Schluss das Anhängsel erfolgreicher Männer.
Der Blurb von Mareike Fallwickl war vielversprechend: "Wilde Skandale, misogyne Machtstrukturen und eine vergessene Starautorin: Dieses Buch hat ein fulminantes Comeback verdient." Auch ihr Vorwort zu dem Roman hat überhaupt erst mein Interesse geweckt. Ich hatte mir die Erkenntnis erhofft, dass die Frauen in den 1920ern erschreckenderweise emanzipierter waren als wir heute. Aber Patricia ist kaum mehr als ein junges Mädchen, das nicht merkt, wann es sich auf ihrem eigenen Stolz in Grund und Boden tanzt. Diese snobistische Gesellschaft mit den infantilen Frauen und überheblichen Männern war mir wirklich unsympathisch und keinen der Charaktere habe ich lieb gewonnen.
Ursprünglich erschienen ist "Ex-Wife" bereits 1929. Vor 100 Jahren war dieser Roman ganz sicher ein Skandal. Im Jahr 2024 hat er mich einfach wahnsinnig gelangweilt.