Der uralte Krieg der Seelen

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joleta Avatar

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Gleich mehrfach überraschend. Zwei Buchreihen treffen sich und entwickeln sich in einer neuen Reihe weiter.

Ich gebe zu: Der Klappentext hat es geschafft, mich komplett in die Irre zu führen. Nach Oneiros bin ich davon ausgegangen, es wieder mit einem komplett neuen Thema, einem komplett neuen Roman zu tun zu bekommen. Auch die Leseprobe von ca 30 Seiten sagte nichts gegenteiliges aus.
Dann aber begegnete mir in einem zweiten Erzählstrang Eric von Kastel (aus den Büchern Ritus und Sanctum) wieder, der nun ausgerechnet auch noch mit Sia (aus der Judas Trilogie) telefonierte...
Vor meinem geistigen Auge sah ich mich nun schon mit Werwölfen und Vampiren konfrontiert, doch ich – und Eric ja wohl auch – wurden eines besseren belehrt.
Eigentlich macht Eric Jagd auf diese bösen Kreaturen und tötet sie, da sie die Menschheit gefährden. Doch da gibt es eine Organisation namens libra und die machen ebenfalls Jagd auf sie - und auf Eric. Sie wollen die Kreaturen lebend, denn sie möchten nicht, daß deren böse Seelen mit in den großen Topf der Seelensuppe gelangt, aus dem dann wieder die Seelen für Neugeborene geschöpft werden...

Als ich Eric von Kastell wieder sah, meinte ich zu wissen, daß ich schwere Kämpfe, Blut und Werwölfe und Vampire zu Gesicht bekommen würde. Doch ganz so war es nicht. Der sonst so entschlossene Eric, der immer ohne zu zögern – impulsiv, explosiv - gleich zum Äußersten kommt, kommt hier eher weich und überlegt rüber und irgendwie störte mich das zunächst ein wenig.

Aber die Geschichte wird grob gesagt in zwei Erzählsträngen geschildert, den um Eric und den um Claire. Anfangs scheinen beide noch nicht wirklich etwas miteinander zu tun zu haben. Claire scheint zunächst diese neue Story um die Seelen zu bekommen, während Eric dort erst hin geführt werden muß. Beide Stränge, und somit auch Claire und Eric, begegnen sich in diesem Buch nicht sondern spielen recht parallel zueinander. Die einzige große Gemeinsamkeit der beiden ist libra. Mittlerweile habe ich verstanden, daß auch die bekannten Chraraktere dazu gebracht werden sollen, über Altbekanntes nachzudenken und eine neue Sichtweise zu akzeptieren, damit sie in Claires Abenteuer passen...

Eine ganze Weile habe ich mich gefragt, wohin mich Herr Heitz dieses Mal wohl schicken will und was das alles soll. Der große Aha-Effekt kam dann aber irgendwann und das letzte Drittel vom Buch wurde noch so richtig spannend.
Da ich ja jetzt weiß, daß auch hier noch mindestens ein Teil auf sich warten läßt, verstehe ich diesen Band eher als Erklärbär – wir sollen ja auch verstehen, wormit und mit wem wir es hier zu tun haben. Und nicht zuletzt verspricht er, daß der nächste Teil ein absoluter Reißer werden könnte. Das Buch endet so, daß man eigentlich den nächsten Laden ansteuern möchte und Teil zwei kaufen will... Ich hoffe, er läßt nicht allzu lange auf sich warten.

Der Schreibstil des Autors ist durch seine stabile Schreibweise wie gewohnt leicht und flüssig zu lesen. In der zweiten Hälfte des Buches sind mir überraschender Weise einige Rechtschreibfehler aufgefallen, was, wie ich meine, eher untypisch für seine Bücher ist – aber das kreide ich nicht wirklich an.

Alles in allem ein doch lesenswertes Buch, das hier nicht mit absoluter Hochspannung brilliert, aber diese für den Folgeband erhoffen läßt. Und ich bin da ganz sicher auch wieder mit dabei.