Für Heitz-Fans ein must read!

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kaisu Avatar

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Claire hat so ziemlich alles in ihrem Leben erreicht, was sie bisher erreichen wollte. Sie führt ein kleines irisches Café in Halle, welchem es nicht an zahlender Kundschaft mangelt und daheim wartet zudem neben ihrer Tochter Deborah, noch ihr Mann Finn auf sie, den sie über alles liebt.Doch dieses Glück wird jäh zerstört, als Finn vor ihren Augen überfallen und angeschossen wird. Sofort eilt sie ihm zu Hilfe, aber da rast ein Auto ungebremst heran und überfährt sie gnadenlos. Sie stirbt. Ihre Seele jedoch verschwindet nicht.

Ohne zu wissen, was gerade passiert, dringt ihr hülleloses Ich in den Körper einer Selbstmörderin hinein. Es ist die wohlhabende Lene von Bechstein. Das Problem ist allerdings: In sie sollte die hera Anastasia einfahren, nicht Claire! Dies bleibt auch nicht lange unbemerkt und so gerät die neue Claire schon bald zwischen die Fronten eines alten Machtstreites der Seelenwanderer. In diesem ganzen Wirrwarr lernt sie die alte Seele Fabian kennen. Er kennt die Wahrheit um ihren Körper und dessen Seele und wird rasch ihr Vertrauter. Doch ist er ihr gut gestimmt? Will er ihr wirklich helfen oder nutzt er sie nur schamlos aus?

Fragen, mit denen man sehr oft konfrontiert wird in dem Buch.

So liegt es an dem Leser selbst herauszufinden, ob man Fabian ins Herz schließt oder argwöhnisch bleibt. Claire jedenfalls muss ihm vertrauen. Er ist der Einzige an dem sie sich orientieren kann und der sie durch die ihr völlig fremde Welt der Seelenreisenden führt.
Wie Fabian auf Claire aufmerksam wurde, warum er so scharf darauf ist, sie zu begleiten und ob seine Absichten sich ändern werden, wird an dieser Stelle nicht verraten.
Es würde einfach schon zu viel vom Kontext erzählen und die Spannungsmomente klauen.

Neben diesem ungleichen Paar lernt man noch eine Menge anderer Figuren kennen. Selbstverständlich befinden sich darunter auch die Familienangehörigen der beiden verstorbenen Frauen Lene und Claire. Aber auch weitere Seelenwanderer, die jeweils auf der Suche nach etwas sind und diese Suche ist über den gesamten Globus verbreitet. Wie man sich schon denken kann, kommt die Lust nach dem Töten dabei nicht zu kurz. Schließlich gibt es auch Wesenwandler und andere fantastische Figuren, die nach Blut lechzen und es zum Überleben benötigen.

Das mag jetzt alles was viel und recht komplex klingen, andererseits ist „Krieg der alten Seelen“ ein Serienauftakt und darin werden oftmals alle wichtigen Fronten vorgestellt.
Des Weiteren werden schnell die Verbindungen untereinander offensichtlich und der rote Faden spinnt sich sichtbar von Kapitel zu Kapitel durch das gesamte Buch.

Die Aufteilung ist dem Autor wieder mal sehr gut gelungen. So gibt es vor jedem Kapitel ein kurzes Zitat, was direkt auf die kommenden Seiten einstimmt. Außerdem sind die 21.Kapitel in kleinere Passagen unterteilt und jeweils mit Region und Ort betitelt. Die kleinen Totenköpfe als Abschnittsteiler, sind schließlich das i-Tüpfelchen. Mit was man ein Leserherz so alles erfreuen kann, ist schon erstaunlich!
Dank dieser Übersichtlichkeit ist es noch einfacher dem Grundgerüst der Story zu folgen.

Neben den vielen mystischen Wesen geht man in dem Buch auch auf ein heikles Thema ein, was selten so angesprochen und in einen Thriller eingewoben wird: Dem Leben nach dem Tod.
Gibt es ein Leben danach? Gibt es die Seele? Was passiert mit ihr? Wohin geht sie und warum verweilen manche auf der Erde? Kann sie sich bemerkbar machen?
Passend dazu gibt es zahlreiche Zitate in dem Buch, die perfekt für ein kleines Seelen-Gedichteband erschaffen wären. Am Ende der Kritik findet ihr ein paar ausgewählte Exemplare.

Alles in allem beende ich nun meine Lobeshymne und empfehle dieses Buch definitiv allen Markus Heitz Lesern! Wer ihn noch nicht kennt und die Vermischung von Realem mit Mystik gerne liest, sollte ebenfalls zugreifen. Ab und an werden Andeutungen auf andere Werke des deutschen Autors gemacht, für den Inhalt ist es aber nicht relevant diese zu kennen. Ich fühlte mich von Anfang bis Ende gut unterhalten. Keine Zeile wirkte unnötig oder in die Länge gezogen, was natürlich bestens für den Lesefluss ist. Daher erwarte ich sehnlichst die Fortsetzung!!