Ich liebe dich

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sissidack Avatar

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Die Handlung des Romans erstreckt sich über den Zeitraum von neun Jahren. Wobei nicht chronologisch vorgegangen wird, sondern nur im neunjährigen Rhythmus hin- und zurück- gesprungen wird. Dadurch entwickelt sich eine sehr interessante Variante.
Studierende Jugendliche genießen ihre Freiheit mit ausschweifenden Gelagen. Hierbei sind Alkohol, Sex und Drogen an der Tagesordnung. Beth und Niall sind ein Paar. Im fast ständigen Rausch fühlen sie sich unbesiegbar. In diese Rosa-Welt schlägt der Tod ihres besten Freundes durch eine Überdosis wie eine Bombe ein. Beth und Niall brechen das Studium ab. Sie verlieren sich aus den Augen. Jeder kämpft seinen ganz persönlichen Kampf gegen die Drogensucht und jeder gewinnt ihn. Die Schuldgefühle für den Tod des Freundes prägen beide. Nach eben diesen magischen neun Jahren treffen sich Beth und Niall zufällig. Sie arbeitet in einem Drogenzentrum, ist mit einem älteren Mann verheiratet, der sie väterlich aufgefangen hat und ihr Sicherheit gibt. Eine stürmische große Liebe ist es keineswegs. Beth ist zufrieden - oder doch nicht? Niall ist ein bekannter Künstler.
Schon beim ersten Treffen knistert es bei den Beiden wieder. Alle Gefühle sind plötzlich wieder da. Aber weder Beth noch Niall wollen sich dazu bekennen. Sie zweifeln und versuchen Abstand zu halten. Mit viel Gefühl und absolut anschaulich schildert die Autorin in aufregenden sexuellen Abschnitten die langsame Festigung der Beziehung der beiden nun gereiften und verantwortungsvollen jungen Menschen. Keiner möchte den anderen verletzen und keiner kann den anderen loslassen. Dieser Konflikt ist umfangreich, eventuell etwas zu ausführlich durch die Autorin ausgearbeitet.
Besonders schön fand ich, wie Beth die Tochter einer drogensüchtigen Freundin nach deren Tod adoptiert. Am Ende entsteht aus Beth, dem Mädchen und Nail eine kleine Patch-Work-Familie.
Ein Roman mit Problemen, Liebe, Sex und Happy-End. Ich finde nur schade, dass ich ihn nur als E-Book habe. Literatur auf Papier und gebunden spricht mich noch immer mehr an.