Magisches Halbblut

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
pandemonium Avatar

Von

Der Einstieg in die Geschichte liest sich ein wenig wie bei Cinderella. Nur sind es Emelins leibliche Eltern, die ihre Tochter lieber verstecken am Tag des großen Fests, die sie behandeln wie eine wenig talentierte Praktikantin und die mehr auf ihren eigenen Ruf bedacht sind als sich dafür zu interessieren, wie es ihrer Tochter geht. Denn Em hat einen großen Makel, sie kann Magie wirken. Dabei sind Fae und deren Magie die Ursache für die Knechtschaft der Menschen, den jährlichen Tribut, die Angst, den Hunger. Doch irgendwo im Stammbaum ihrer Mutter ist Magie in die Blutlinie geraten und ausgerechnet in Em kommt sie wieder hervor. Doch wenn Magie zum Erzfeind gehört, gibt es auch niemanden, der Em lehren kann, mit ihr umzugehen, weshalb Verbergen für ihre Eltern der einzige Weg scheint. Als Em realisiert, dass sie ihren Eltern nie mehr als lästig sein wird und sie unerwartet auf den Henker der verhassten Fae-Königin trifft, gerät ihr Leben plötzlich aus den gewohnten Bahnen.


Fae Isles − Der Henker der Königin ist der Auftakt der vierbändigen Romantasy-Reihe Fae Isles von Lisette Marshall. Die Story entwickelt sich langsam, Emelin ist noch mehr Kind als junge Frau. Ihre Rolle Zuhause ist unscharf, kaum mehr als geduldete Magd, trotzdem Tochter, die von ihrer Mutter eine Tunika aus „gutem Leinenstoff“ bekommt, aber dennoch irgendwie ungeliebt und wenig beachtet. Die Eltern scheinen mehr mit sich selbst beschäftigt zu sein.

Der Henker der Königin, Silent Death genannt, hat in der Leseprobe nur einen kurzen, dramatischen Auftritt. Angekündigte Tropes, wie Enemies to Lovers und Forbidden Love, sind hier allerdings vielversprechend.

Marshall schreibt aus Sicht der Hauptprotagonistin Emeline. Ihr Stil ist bildhaft, die Sätze nicht zu verschachtelt. Eventuell ist die Übersetzung etwas hölzern. Das Cover ist angesichts dessen, was der Romantasy-Markt aktuell bietet, etwas uninspiriert.