Worldbuilding besser als die Loverstory

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kobina Avatar

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Zuerst mal: Das Cover ist richtig cool – diese bunten, verlaufenen Sand-Schlieren sehen nicht nur toll aus, sondern ergeben zusammen mit den anderen Bänden ein großes Gesamtbild. Allein dafür will man die Reihe im Regal stehen haben (auch wenn ich’s dank NetGalley als Hörbuch gehört habe).

Apropos Hörbuch: Ich habe es wegen Corinna Dorenkamp gehört und das war die absolut richtige Entscheidung. Seit Blood of Hercules bin ich ein Fan ihrer Stimme. Sie ist einfach perfekt für Protagonistinnen mit Humor und einer ordentlichen Portion Sarkasmus. Außerdem verstellt sie ihre Stimme so gut, dass man nie durcheinanderkommt, selbst wenn mehrere Figuren in einer Szene sprechen. Große Empfehlung!

Inhaltlich ist die Welt von Fae Isles eine echte Überraschung gewesen; die Magie über Farben ist total originell und mal was anderes als das übliche Elementar-Gedöns. Selbst die klassische „böse Königin“ ist nicht so klassisch wie man es kennt.

Riesen-Pluspunkt: Der Love Interest ist stumm. Und lernt Gebärdensprache! Mehr muss ich nicht sagen. Ich liebe das einfach.

Aber … und das ist ein großes Aber: Die inneren Monologe der Protagonistin waren wirklich schwer zu ertragen. Über weite Strecken denkt sie in Endlosschleifen: „Er ist so böse … aber auch so heiß …“ again and again. Es ist kein Slow Burn, sondern eher Instalust mit Extrasteps, und das nervt mit der Zeit ziemlich. Auch ihre Naivität ist hart an der Grenze. Warum sie so sehr an ihrer Familie hängt - obwohl wir von Anfang an wissen, wie mies sie sie behandelt haben - bleibt mir ein Rätsel.

Trotzdem: Ich höre weiter! Die Welt, das Magiesystem und die Sprecherin reißen es raus. Ich hoffe einfach, dass der innere Monolog im nächsten Band leiser wird und wir uns mehr auf das konzentrieren können, was Fae Isles richtig gut kann: Originelle Fantasy mit einer spannenden Welt.