Nichts Unerwartetes erwartet romantisch erzählt!

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laberlili Avatar

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„Fair Catch“ fällt innerhalb der typischen Sportlerromanzen kaum auf, und schon gar nicht aus dem Raster: Die Geschichte verfolgt das übliche Schema, ist somit also durchaus vorhersehbar, zumal die Autorin auch gar keinen Hehl daraus macht, dass ihre Liebesromane mit glücklichen Enden daherkommen. Als so sehr „Coming of Age“ empfand ich den Roman zudem auch nicht: Klar, der Protagonist hadert damit, was nach seiner aktiven Zeit im Profisport kommen könnte, während die Protagonistin sich anschickt, sich aufgrund der drohenden Pleite ihrer Apfelplantage, wenn auch äußerst ungern, neu zu orientieren. Ein bisschen Selbst- bzw. Neufindung ist also durchaus dabei und diesen Aspekt mochte ich an „Fair Catch“ auch sehr gerne: Die Hauptfiguren waren jeweils gänzlich eigenständige Personen, die sich einander auch nicht automatisch unterordneten, sondern „mit beiden Beinen auf dem Boden stehend mitten aus dem Leben gegriffen“ waren.
Diese Eigenständigkeiten waren es vor Allem, die mich „Fair Catch“ total gerne lesen lassen haben; wer sehr auf dieses Genre der Sportlerromanzen unter jüngeren Erwachsenen (Cooper ist z.B. bereits 32 Jahre alt) abfährt, wird den Blake-Roman zweifelsohne mögen. Neben den Hauptfiguren fand ich auch die Nebenfiguren ansprechend dargestellt, weswegen ich den zweiten Band der Reihe nun auch ganz definitiv als eine meiner nächsten Lektüren lesen werde, in der Hoffnung, dass der in „Fair Catch“ bereits sehr erwachsen und reif auftretende sowohl eigenständige Garrett, der in jenem Buch im Fokus steht, auch dort diese Art beibehält und "Wild Dream" ebenfalls eine Romanze unter Erwachsenen, die sich auf Augenhöhe begegnen, erzählt.

Meine größte Kritik an „Fair Catch“ würde wohl das Covermotiv betreffen: Das Model ist sehr schlecht gewählt , denn auch wenn es kaum zu sehen ist, scheint der Bart farbtechnisch in starkem Kontrast zu Coopers wiederholt erwähntem flachsblonden Haar zu stehen. ;)

Ansonsten gilt: Wer Andersartigkeit will, sollte „Fair Catch“ nicht lesen. Wer Überraschungen mag, wird hier keine erhalten. Wer gerne über Romane sinniert, wird hier kaum etwas zum Philosophieren haben… Wer sich jedoch einfach nur lässig etwas Zeit mit einer romantischen (Football) love story vertreiben will und beispielsweise auch Poppy J. Andersons New York Titans total gerne liest, wird auch Freude an Coopers und Whitneys Geschichte haben.