Wie Fair bist du wirklich?

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mondtaube Avatar

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Alles beginnt mit der harmlosen Idee, etwas Gutes für unsere Umwelt zu tun. Wenn man damit gleichzeitig auch noch das Gefühl der Gemeinschaft steigern kann, ist der Gewinn für alle um so größer.
So beginnt „Fair Play“, eine Idee, welche Kara für ein Umwelt-Projekt ihrer Schule gekommen ist. Eine Idee, welche sich mit der Hilfe ihrer Mitschüler schnell in etwas Größeres verwandelt. Etwas, welches nicht nur Potenzial und Hoffnung, sondern auch Gefahren birgt. Denn das, was als ein Gemeinschaft forderndes Projekt begonnen hatte, verwandelt sich immer mehr zu einem Zwang.

Am Anfang der Geschichte steht das Projekt „Fair Play“, die Idee dahinter und die Umsetzung des Projekts im Vordergrund.
Es gibt einige interessante Erwähnungen zur Entwicklung unserer Umwelt und dem Klimawandel, welche durchaus sehr zum Nachdenken anregen. Jedoch rückt das Thema „Umwelt“ immer mehr in den Hintergrund, um so mehr sich die Geschichte entfaltet.

Das Thema, welches davon überlagert wird, ist die Entwicklung des Experiments selbst. Denn das, was eigentlich eine Gemeinschaft erzeugen sollte, wird genau zum Gegenteil, dem Gruppenzwang.
Schlussendlich stellt sich die Frage, was würde man selbst tun, um sich möglichst gut darzustellen und dazuzugehören?

Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von vier Protagonisten.
Alle vier sind dabei sehr unterschiedlich. Auch wenn wir uns zu jedem Charakter schon sehr früh ein Bild machen, lernen wir die Charaktere in ihrem kompletten Umfang erst im Laufe der Geschichte kennen.
Dadurch, dass wir nicht direkt alles von einem erfahren, bleibt es auch immer interessant.
Ebenfalls interessant ist es, zu lesen, wie einzelne Charaktere voneinander denken.
Manche der Protagonisten legen zudem auch eine große Entwicklung hin.

Da sich die Protagonisten alle im Teenager Alter befinden, befasst sich das Buch natürlich, neben dem Experiment, auch mit dem Alter entsprechenden Problemen.
Neben dem Teenager Alltag und „Fair Play“ selbst, werden aber auch weitere wichtige Themen angesprochen. Dazu gehört zum Beispiel der Umgang mit Social Media und unserer Technik, Selbstdarstellung, Selbstfindung und Mobbing.

Fazit:
Insgesamt hatte mir das Buch gut gefallen. Ich mag es, wie aufgezeigt wurde, wie sehr ein Experiment Menschen verändern und außer Kontrolle geraten kann. Die Geschichte hat durchaus sehr zum Nachdenken angeregt und einige realitätsnahe Begebenheiten angesprochen, auch wenn nicht alles realistisch dargestellt wurde.
Gewünscht hätte ich mir jedoch, dass auf den eigentlichen Aspekt der Umwelt noch etwas mehr eingegangen worden wäre. Denn im Verlauf der Geschichte gerät dieser immer mehr in den Hintergrund.
Auch wenn „Fair Play“ sich von folgenden Büchern unterscheidet, würde ich dennoch sagen, dass Leser von „Die Welle“ und „Erebos“ durchaus auch Gefallen an diesem Buch finden könnten.