3,5 Sterne - Spannende Grundthematik, die Umsetzung hat nicht komplett überzeugt, ist aber solide

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lesezauber Avatar

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Meinung:
Ich habe nun schon einige Thriller von Arno Strobel gehört und die meisten haben mir gut gefallen. Deshalb war ich auch auf „Fake – Wer soll dir jetzt noch glauben?“ gespannt, auch weil die Kurzbeschreibung wieder mal sehr erschreckend klingt.

Die Geschichte startet mit einem Prolog eher weiter weg vom Thema, da er sich mit einem Fall von häuslicher Gewalt bzw. der Flucht der Frau beschäftigt. Bedeutend, wird er erst am Ende der Geschichte.

Die Hauptgeschichte beginnt gleich mit dem im Klappentext beschriebenen Szenario. Patrick Dostert sitzt mit seiner Frau beim Frühstück, als die Kripo ihn mit ihrem Verdacht konfrontiert und er mit der Zeit immer deutlicher zum Verdächtigen wird. Er ist verzweifelt und beim Lesen fragt man sich doch immer mehr, ob man wirklich so einfach einer Tat beschuldigt werden kann, die man gar nicht begangen hat? Diese Thematik fand ich sehr interessant und eindringlich. Der Thriller an sich hat mich dagegen nicht komplett fesseln können.

Zum einen lag es daran, dass ich kurz nach Beginn schon das Gefühl hatte, dass der Aufbau dem Vorgänger „Sharing – Willst du wirklich alles teilen?“ sehr ähnlich, für mich sogar zu ähnlich ist. „Sharing“ war ein Highlight für mich, aber einen Abklatsch vom Aufbau her, wollte ich irgendwie nicht nochmal lesen.

Obwohl die Grundthematik wirklich in mir gearbeitet hat und ich das Gefühl der Hilflosigkeit von Patrick schon teilweise mitreißend fand, sind mir die Figuren und die Geschichte an sich nicht wirklich nah gekommen. Die Figuren bleiben eher etwas blass und wirken auch nicht so besonders sympathisch. Und irgendwie geht die Geschichte auch nur langsam voran, da sich eben alles drum dreht, dass Pratrick immer wieder beteuert, dass er doch unschuldig ist, die Polizei aber immer mehr Beweise für seine Schuld findet.

Dabei ist es dem tollen Schreibtalent des Autors zu verdanken, dass die Geschichte doch total schnell verflogen ist und trotz der Kritikpunkte auch immer wieder Spannung aufkam und ich doch wissen wollte, wie alles ausgeht.

Jedoch muss ich sagen, dass mir das Ende nicht so gut gefallen hat. Da ich nicht Spoilern möchte, kann ich nicht genauer drauf eingehen, aber auch wenn diese Wendung schon ab und an mal im Raum stand, war es nicht so wirklich meins.

Fazit:
Von der Grundthematik her mal wieder ein spannender Thriller, der zum Nachdenken anregt und den Leser auch an sich selbst zweifeln lässt. In der Umsetzung war er mir aber dem Vorgänger Sharing zu ähnlich und ich bin nicht komplett mit den Figuren und der Geschichte warm geworden. Und auch das Ende war nicht wirklich meins. Da ich mich die meiste Zeit aber trotzdem ganz gut unterhalten gefühlt habe und sich die Geschichte schnell lesen lies, reicht es noch für knappe 3,5 Sterne.