Ein spannender Thriller, bei dem man sich nie sicher sein kann, was wahr ist!

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bookilicious_de Avatar

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"Sich von einem ungerechten Verdacht reinigen zu wollen, ist entweder überflüssig oder vergeblich."

Wie würdest du reagieren, wenn du eines Verbrechens beschuldigt wirst, dass du nicht begangen hast?

Diese Frage stellt sich auch der Hauptprotagonist Patrick Dostert in Arno Strobels neustem Thriller.
Denn dieser wird eines morgens beim Frühstück von zwei Polizisten aufgesucht und von dem Tag an ändert sich einfach alles für ihn.
Er wird beschuldigt eine Frau misshandelt und entführt zu haben, die er gar nicht kennt. Und dann taucht auch noch ein Video auf, auf dem er zu sehen ist.
Doch kann er es wirklich gewesen sein?!?

Die Geschichte wird dabei zu einem großen Teil aus der Ich-Perspektive von besagtem Patrick Dostert erzählt, der seine Erlebnisse quasi in der Untersuchungshaft aufschreibt.
Und genauso liest sich auch ein großer Teil des Buches, als ob es ein Laie geschrieben hat.
Zunächst hat mich der einfache Schreibstil doch etwas verwirrt und auch irritiert. Man muss sich erst darauf einlassen, dann beginnt der Plot auch langsam zu wirken.
Leider haben aber gerade die Dialoge zwischen den einzelnen Personen sehr hölzern gewirkt. Vor allem die Dialoge zwischen dem Ehepaar Julia und Patrick wollten nicht wirklich realistisch rüberkommen und wirkten immer etwas künstlich.

Beim Lesen habe ich oftmals am Verstand des Protagonisten Patrick gezweifelt. So häufig musste ich über diesen den Kopf schütteln und mich fragen, ob er jetzt wirklich so dumm sein kann und das machen.
Manchmal hätte ich ihn gern geschüttelt und aufgehalten in seinem Tun.

Alles in allem hat Arno Strobel einen guten Spannungsbogen geschaffen, auch wenn dieser nicht so nervenaufreibend war, wie andere Thriller.
Vielmehr stellt man sich die ganze Zeit die Frage, wer denn nun hinter allem steckt und ob es sich um einen Fakt oder einen Fake handelt, vor allem bei dem besagten Beweisvideo.

Eins kann ich jedoch mit Gewissheit sagen. Mit dem Ende habe ich nicht gerechnet und das hat auch einiges nochmal gut gemacht mit dem doch recht einfachen und hölzernen Schreibstil (aus Patrick Dosterts Sicht).
Alles in allem vergebe ich daher noch 4 Videokameras für diesen Thriller