Täuschung aber keine Enttäuschung

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mike nelson Avatar

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Täuschung aber keine Enttäuschung. Arno Strobel gelingt es erneut, uns mit seinem aktuellen Psychothriller "Fake" an der Nase herum zu führen... und das bis kurz vor Schluss. So ist das halt. 'Fake' kennen wir ja, 'deep Fake' vielleicht auch noch... aber was Arno Strobel hier mit seiner Leserschaft betreibt ist 'deep deep Fake'... und das Schlimme ist: Ich als Lesender bin drauf reingefallen und habe die letzten Seiten mit vor lauter Erstaunen weit geöffnetem Mund gelesen. Zwar könnte man sagen - alles insgesamt reichlich konstruiert... ich finde aber, dass Strobel uns nicht nur einen erschreckenden Aspekt unserer Wirklichkeit vor Augen führt, sondern uns das Spiel mit der Wahrheit in seinem Buch in gekonnter Weise unmittelbar erleben lässt. Patrick Dostert erzählt aus der U-Haft heraus seine Geschichte, nämlich dass er zu Unrecht des Stalkings, der Gewaltanwendung gegen Frauen und des Mordes angeklagt ist. Dostert schreibt in der Haft seine Geschichte auf, wie er vor der Inhaftnahme selbst Nachforschungen angestellt und sich damit immer weiter in den Verdacht hineinmanövriert hat... wie Videos auftauchen, die ihn unzweifelhaft als Täter zeigen, wie seine Beziehung daran zerbricht; bis dann mit Unterstützung eines befreundeten Nachbarn ein Staranwalt Nachforschungen übernimmt. Doch bereits sehr lange, bevor die digitale Technik Wahrheitfälschung ermöglichte gab es ein Sprichwort: Trau, schau, wem... Unbedingt den Strobel lesen... am Besten an einem verregneten Wochenende! Viel Vergnügen dabei! Ach ja: das Hürbuch ist sehr gut eingelesen!