Wirklich gut, mit kleinen Schwachpunkten

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merthol01 Avatar

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Mit Falcon Peak liefert der Autor hier ein wirklich schönes Buch mit einer guten Geschichte ab, die einige gute Ideen zur Hand hat. Zwar ist die Ansiedlung des Setting in einem Internat und dessen Umgebung sicher nichts neues, doch der Autor schafft es mit eigene Ideen dafür zu sorgen, dass einem hier nichts verdächtig bekannt vorkommt und man dennoch gut in die dort beschriebene Welt eintauchen kann. Es ist nahezu schon angenehm, dass der Autor sich was Fantasy und die Art des Internats etwas zurück hält. Das Hauptaugenmerk liegt ohnehin auf dem Protagonisten, der zu erzählenden Geschichte und weniger auf der „Welt“.

Der Protagonist und die anderen Charaktere sind dabei allesamt schön geschrieben und man kann sich gut in diese hineinversetzen, allerdings fehlt es manch einem Charakter leider doch etwas an Tiefe und selbst der Hauptcharakter wirkt manchmal etwas blass. Dafür aber kann man die Aktionen der Charaktere meistens sehr gut verstehen und nachvollziehen.

Die Welt selber gleicht zum großen Teil der unseren, auch wenn man wohl schon durch den Klappentext ahnen darf, dass hier etwas im Busch ist und nicht alles so ist wie es scheint. Der Autor macht dabei zum Glück auch im Buch nicht all zu lange ein Geheimnis drum und man kann schnell in die Besonderheiten der vom Autor erdachten Welt eintauchen, da alles zudem weiter in der normalen Welt spielt, kann man sich zudem recht gut in diese hineinversetzen. Allerdings hätte ich mir dennoch etwas mehr Liebe zum Detail gewünscht, denn die Beschreibung der Umgebung und deren Orte bleibt leider doch recht oft etwas blass, was aber wohl auch der eigene Fantasie etwas mehr Raum lässt.

Die Handlung braucht trotz des schnellen Einstieges in die „Besonderheiten“ recht lange bis sie fahrt aufnimmt und auch der Spannungsbogen ist daher bis zur Mitte des Buches doch eher flach gehalten. Zwar kommen schnell die ersten Fragen auf, doch leider nicht viel was einen wirklich packt und die Neugierde entfacht. Ab der Hälfte des Buches und gerade zum Ende hin, ändern sich dies allerdings zum positiven, auch es dadurch etwas gehetzt wirkt. Vor allem aber ist die Geschichte gut erzählt!

Der Schreibstil ist dabei, wie schon in der Leseprobe, hervorragend und es lässt sich alles flüssig lesen. Es gibt wenige bis keine verschachtelten Sätze. Allerdings benutzt der Autor einige Fachwörter in einem bestimmten Bereich, die man vielleicht mit einem * am Seitenende erklären sollte. Gerade jüngere Leser, für die sich das Buch sehr gut eignet, könnten hier mal nicht wissen, was gemeint ist.

Alles in allem handelt es sich hier um ein wirklich gutes Buch was ich nur empfehlen kann und ich hoffe ebenfalls, dass der Autor seinen Andeutungen nachkommt.