Die gute alte Liebe

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lese-esel Avatar

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Auch dieser neue Roman der Autorin McFarlane ist wieder gespickt mit wundervollen Charakteren, die allesamt hervorragend angelegt und stimmig sind.
Der Leser steht eigentlich in jeder Szene neben dem Geschehen und so manches Mal möchte man den Charakter einfach nur schütteln oder ihn zu seinem heldenhaften Verhalten beglückwünschen.
Für mich auffällig bei der Lektüre war, dass das Aussehen der Personen zwar am Rande erwähnt wird, es der Autorin aber gelingt, die Schönheit einer Person über die Darstellung der Charaktereigenschaften zu erreichen. Was wieder mal zeigt, dass das Äußere nur eine untergeordnete Rolle spielt, wenn sich jemand auf der Bühne der Lebenspartner befindet. Liebe macht schön.
Anschaulich herausgearbeitet wird auch die massive Gefahr, die von Social Media Plattformen ausgehen kann. Sie kann Leben und Karrieren zerstören und zwar durch die Macht der Anonymität der Masse. Dieses unkontrollierte Heraushauen von Vorurteilen und unqualifizierten Meinungen ohne Kenntnis des Hintergrunds ist beängstigend. Nicht, weil jemand schreibt, er sage die Wahrheit, ist das auch tatsächlich so. Niemand im Netz kennt die wahren Gründe. Sei es weil er den Schreiber nicht kennt oder auch weil sein Horizont zu begrenzt ist, Wahrheiten zu erkennen.
Das es gelingt, einen Mann frauenfeindliches und emotional zerstörerisches Potenzial nachzuweisen, stimmt hoffnungsfroh. Doch dass es dazu mehr als nur eine einzige Frau braucht, ist erschütternd. Warum kann eine Frau nicht genug Glaubwürdigkeit besitzen, eine solche Person zu entlarven?
Ein wundervoller Roman über die Liebe, das Leben und die Macht der digitalen Welt.