Ein richtiges Wohlfühlbuch, mit einem wichtigen Thema!

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Am Anfang dachte ich, dass uns mit Harriet und Cal eine großartige Liebesgeschichte erwartet. Eine die mit viel Humor gespickt ist, mit viel Liebe und Herzschmerz und auch, mit ganz viel Leidenschaft. Doch das was uns hier begegnet, ist etwas ganz anderes. Etwas viel Tieferes und schmerzhafteres, als es von außen wirkte. Die Liebesgeschichte zwischen Harriet und Cal ist eher eine kleine Nebensache. Wer hier nach einer reinen Liebesgeschichte sucht, könnte hier etwas enttöuscht sein, denn das ist leider nur eine winzige Nebenstory, die aber so blütenzart ist. Und ein klein wenig Hoffnung zurück gibt.

Denn Harriet ist ein sehr tiefgründiger Charakter. Sie wirkt etwas verschlossen, doch wenn man ein wenig an ihrer Oberfläche kratzte, dann erkennt man tiefe Narben aus der Vergangenheit, die nicht einfach nur eine schlechte Beziehung zeigen. Sondern eine toxische dazu… Wie Harriet dies aufarbeitete, durch ungewollte Handlungen in ihrem Leben und versuchte für das Gute zu kämpfen, auch wenn ihr immer wieder Steine in den Weg gelegt wurden, zeigten ganz klar und deutlich, dass man eher der Stimme eines Mannes glaubte, als wenn die Frau sich dazu äußerte. Wie Hass im Internet böse Folgen haben, sowie Karriere zerstören kann… Und doch ließ sie sich nicht unterkriegen. Mit anderen Frauen zeigte sie erst, was Frauenpower ist und ich glaube einigen Menschen da draußen, kann sie damit auch Mut geben. Eine Stimme, die dadurch viel lauter klingt, als je zuvor. Ihre Charakterentwicklung imponierte mir. Natürlich traf sie nicht immer die klügsten Entscheidungen und war auch ab und an mal naiv, so dass man nur mit den Augen rollen wollte, aber sie hatte dennoch liebevolle Züge an sich, die vor allem durch Cal nur noch mehr hervor traten.

Es dauerte eine ganze Weile zwischen ihnen, bis es da an Fahrt aufkam. Dennoch merkte man von Anfang an, dass da eine Freundschaft entsteht, auf die man aufbauen konnte. Auf die man vertrauen und sich fallen lassen konnte und dafür habe ich Cal nur noch mehr in mein Herz geschlossen, denn er war immer so rücksichtsvoll und verständlich, dass man ihn nur lieben wollte. Er ist wirklich etwas ganz besonderes, auch wenn mich seine sture Art zu kommunizieren etwas wahnsinnig machte.

Harriet bekam genau das Happy End, was ich mir für sie gewünscht hatte und danke der Autorin sehr, dass sie zwar viel Humor und eine süße Liebesgeschichte hervorzauberte, aber auch gleichzeitig zeigen konnte, wie die wahre Gefühlswelt einer toxischen Beziehung aussieht. Das manchmal die Narben weitaus tiefer gehen, als man vermuten lässt. Und auch, dass nach einer Trennung manchmal nicht gleich alles gut werden wird, sondern es auch noch mal schlimmer werden kann.

Ich habe diesen Roman sehr ins Herz geschossen und Harriet hat einen ganz besonderen Platz verdient!