Konnte leider nicht überzeugen

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lauralivingroom Avatar

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Die Leseprobe zum Buch sowie den Klappentext fand ich eigentlich recht ansprechend, auch wenn ich mich erst in den Schreibstil etwas einfinden musste und mich gefragt habe, ob dem Buch die Übersetzung so gutgetan hat, aber das kann ich natürlich ohne das Buch in Originalsprache gelesen zu haben nicht valide bewerten.

Vom Klappentext her habe ich einen Roman erwartet, in dem sich eine Liebesgeschichte zwischen Harriet und Cal aufbauen wird, gespickt mit ein bisschen Drama.
Den Klappentext habe ich im Nachhinein aber als etwas irreführend empfunden. Das Buch besteht aus so vielen Handlungssträngen und Charakteren, dass es für mich etwas zusammenhanglos und unübersichtlich wurde. Vieles war meiner Meinung nach für den Kern der Geschichte überhaupt nicht notwendig und hätte weggelassen werden können. Besser wäre es gewesen, sich auf die Stränge der Kernhandlungen zu beschränken und diese weiter auszuschmücken. Das hätte auch geholfen mehr Nähe zwischen den Charakteren herzustellen, denn meiner Meinung nach lag wenig Fokus auf der Geschichte zwischen Harriet und Cal beziehungsweise fehlt mir dort etwas Nähe / Tiefe. Harriets „Geheimnis“ und die damit verbundene Person (ich möchte nicht zu viel sagen) kam erst zur Hälfte des Buchs auf, was vom Gefühl her etwas spät war.

Zu Beginn hatte ich große Lust, das Buch zu lesen und war gespannt, was passiert, in der Mitte hatte es für mich aber Längen, die dazu führten, dass ich keine Lust mehr hatte, weiter zu lesen und erst gegen Ende war ich noch mal interessiert zu erfahren, wie das ganze ausgeht. Gut war, dass das Buch sehr kurze Kapitel hat, was mir geholfen hat, in den Längen trotzdem dran zu bleiben.

Mich hat gewundert, dass das Buch keine Triggerwarnung hat.
(Wer nichts zu den inhaltlichen Themen wissen möchte sollte den nächsten Absatz überspringen.)

Der Roman behandelt und nennt Begriffe wie „Gaslighting, toxische Beziehung und Narzissmus“. Das ist alles völlig in Ordnung, ist aber vom Klappentext her und durch die fehlende Triggerwarnung absolut nicht ersichtlich. Für mich sind das tatsächlich aber auch Themen, die einen Roman für mich nicht mehr zu einer entspannten Abendlektüre machen, weshalb ich mir gewünscht hätte, dass diese Themen ersichtlich gewesen wären. Dadurch, dass es dem Buch in meinen Augen etwas an Tiefe fehlt und dadurch, dass es nicht in der Ich-Perspektive geschrieben wurde, fand ich es noch relativ okay zu lesen, aber ich könnte mir vorstellen, dass es andere trotzdem triggern kann und inzwischen sind Triggerwarnungen ja doch recht weit verbreitet.

Fazit: Am Anfang und am Ende konnte mich das Buch für mich gewinnen und ich hatte Lust es zu lesen, aber durch die vielen oben angeführten Punkte bewerte ich das Buch mit 2 von 5 Sternen und würde es nicht als entspannten Roman für zwischendurch empfehlen. Man sollte sich darauf einstellen, dass es viele Handlungsstränge gibt.