Liebe zu Fanfiction...

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renilein Avatar

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...das ist ganz klar das Hauptthema in Rainbow Rowells Jungendroman.
Die Zwillinge Cather und Wren waren unzertrennlich und haben gemeinsam Fanfiction zu ihrer liebsten Fantasy-Reihe um den jungen Zauberer Simon Snow geschrieben. Doch nun fängt ein neuer Lebensabschnitt an: Das College!
Eigentlich eine aufregende Zeit und vor allem Wren ist auch direkt Feuer und Flamme. Allerdings will sie sich von ihrem Zwilling absetzen und bezieht ein eigenes Zimmer mit einer neuen Mitbewohnerin, geht auf Partys und studiert natürlich auch etwas ganz anderes als ihre Schwester.
Cath hingegen ist total eingeschüchtert von dieser Situation. Sie lebt eher zurückgezogen und liebt es ganz in Ruhe an ihren Fanfictionstories zu schreiben und sich ganz in der Welt von Simon Snow und Baz zu verlieren. Nun ist sie mit einer neuen Zimmergenossin und jeder Menge fremder Menschen auf dem Campus konfrontiert und versucht, möglichst nicht aufzufallen. Einzig der Kurs über kreatives Schreiben ist ein Lichtblick in dieser unruhigen Zeit. Als Cath den freundlichen Freund ihrer Zimmernachbarin gezwungenermaßen kennenlernt und dann auch noch ein Junge aus ihrem Kurs mit ihr zusammen schreiben möchte, wird es Zeit für Cath ein paar Schritte in die Realität zu tun und sich auf ihr neues Leben einzulassen.
Das Buch ist eine süße Jugenderzählung über die erste Liebe, den ersten Herzschmerz und die Gefahren, die ein Miteinander mit anderen Menschen nun mal so mit sich bringen. Die Story wird aus Caths Sicht erzählt und hat mich als Leserin direkt in ihr Leben und ihre Gedanken gezogen. Sie ist ein liebenswerter Charakter, der sich schwer mit Veränderungen tut und sich lieber in ihrer Fanfiction verliert, als sich den zwischenmenschlichen Problemen ihrer Umwelt zu stellen. Ich fand es schön, Cath dabei zu beobachten, wie sie neue Erfahrungen sammelt, neue Freunde findet und sich im Ganzen auf dem Weg zur erwachsenen Frau befindet.
Alles hat mir sehr gut gefallen und auch die kleinen Einblicke in Caths Geschichten, aber auch in die Originalgeschichte rund um Simon Snow haben mich sehr gut unterhalten.
Leider war ich dann vom Schluss der Geschichte ein wenig enttäuscht. Es gibt für mich noch den ein oder anderen Handlungsstrang, der meiner Meinung nach, einen Abschluss gebraucht hätte. So läuft das Buch sanft aus und ich bleibe mit einigen offenen Fragen zurück. Deswegen gibt es ein Sternchen Abzug, denn der Großteil ist wirklich schön geschrieben. Sanfte Küsse, peinliche Erlebnisse, Dramen und Unsicherheiten...alles mit liebevollen Charakteren gewürzt, das ergibt eine schöne Jugendstory!