Seelenfutter

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cynthiam Avatar

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„Bis zum Nordkap“ ist für mich ein absolutes Feelgood-Buch. Das Cover ist richtig schön kitschig verspielt und gibt mir direkt ein heimeliges Gefühl. Ich liebe Skandinavien, die raue Natur, die Ursprünglichkeit aber auch die Gastfreundschaft für die die Menschen im Norden bekannt sind. Und all das vermittelt dieses Buch. Es ist wie nach Hause kommen in der Ferne.

Zum Inhalt: Bea hat einen Top-Posten in einer Werbeagentur und die liebt ihren Job, sie ist gut darin. Aber seit einiger Zeit hat sie Magenschmerzen und Schwindel wenn sie an die Arbeit denkt. Ein drohender Burn-Out? Bea beschließt sich eine Auszeit zu gönnen und nach Norwegen zu fahren. Einfach drauf los ins Abenteuer. Doch als ihr Bulli den Geist aufgibt und sie in Sjöhyttan strandet, beginnt das wahre Abenteuer.

Die Geschichte um Bea ist einfach wunderbar nahbar und total herzlich. Ich glaube besonders in der aktuellen Zeit können sich viele mit Burn-Out, Alltagserschöpfung und Stress identifizieren. Das macht Bea so authentisch und zu einer Frau, die eine meiner Freundinnen sein könnte. Ihre Entscheidung ihr Leben in Hamburg 6Monate auf Eis zu legen finde ich mutig und zugleich überstürzt und Bea merkt ja schnell selbst, dass das gar nicht so einfach ist. Wie sie sich selbst in Frage stellt und öfter mal einfach das Schicksal entscheiden lässt, hat mich schmunzeln lassen.

Die Menschen in Sjöhyttan sind einfach zuckersüß, allen voran die zwei Mädels von Per. Ich hab mich, genau wie Bea, direkt wohlgefühlt in diesem verschlafenen Städtchen und hätte am liebsten meine Sachen gepackt um Bea nachzureisen. Das Buch lebt von diesen wundervollen Figuren, skurrilen Begegnungen und der charmanten Aufdringlichkeit der Dorfbewohner.

Natürlich ist die Entwicklung, typisch Liebesroman, ganz schön überstürzt, aber das erwartet man ja bei solchen Büchern, sodass ich es Autorin Judith Pinnow nicht zum Vorwurf machen will. Denn insgesamt fand ich ihr Buch natürlich ganz bezaubernd und habe es in einem Stück verschlungen.