tolles Buch!

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whotfislisa Avatar

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"Fast bis zum Nordkap", von der Autorin Judith Pinnow erzählt von einer überarbeiteten Frau, die dem Alltag entkommen möchte, und dabei eine komplett andere Welt sowie ein komplett anderes "Ich" kennenlernt.

Nachdem die überarbeitete Bea von ihrer besten Freundin Tina zu einer sechs monatigen Berufspause aufgrund eines Burnouts überredet wurde, macht diese sich samt ihrem neuen VW Bulli "Werner" auf den Weg Richtung Nordkap. Sie schafft es aufgrund einer Autopanne allerdings nur bis nach Sjöhyttan, einem kleinen Dorf in Schweden. Dort lernt sie zu einem den alleinerziehenden Vater Per, der leidenschaftlicher Tischler ist und zum anderen eine komplett neue Welt kennen.

Als ersten Punkt möchte ich auf das Cover eingehen, da mir dieses nicht besonders gefällt. Klar, die Elemente (wie zum Beispiel der Elch) haben etwas mit dem Inhalt des Buches zu tun. Trotzdem finde ich das Design im Allgemeinen etwas altmodisch und ohne die Leseprobe nicht sehr ansprechend. Ich würde zudem die hellblaue Farbe in Kombination mit den Elchen vermeiden, da mir dies totale Winter Gefühle gegeben hat, die Story aber im Sommer spielt.

Kommen wir nun zum Thema und Inhalt des Buches:
Nachdem mich der Klappentext sowie die Leseprobe sehr angesprochen hat, wollte ich dem ganzen Buch natürlich auch eine Chance geben.
Als das Buch also heute morgen bei mir angekommen ist, habe ich gleich mit dem Lesen angefangen und das Buch in einer Sitzung beendet.
Ich finde den Klappentext sehr passend für das Buch. Auch das Thema ist wirklich toll umgesetzt. Besonders gut hat mir die Gemeinschaft der Bewohner aus Sjöhyttan gefallen. Das hat mich sehr an meine Heimat erinnert, weshalb ich das Dorf schnell in mein Herz geschlossen habe.
Ich wusste Anfangs nicht, ob mir inhaltlich eine große Liebesgeschichte bevorsteht oder ob das ganze eher nebensächlich ist. Da ich hauptsächlich Liebesromane lese, hatte ich Angst, dass mir der Inhalt zu langweilig wird. Aber nachdem ich das Buch zu Ende gelesen habe, kann ich sagen, dass ich den Inhalt perfekt fand. Ich mochte es total, dass die Liebe nicht komplett im Vordergrund steht. Man lernt so auch sehr viele andere Charaktere außer Per und Bea kennen, was jedes Kapitel interessant macht.

Die Figuren haben mir, wie eben schon kurz beschrieben, sehr gut gefallen. Bea hat mich angesprochen, weil ihr Leben total nachvollziehbar ist. Man konnte sich so schnell in ihre Rolle hineinversetzen, da viele Menschen ihren Alltag teilen. auch Per habe ich von Anfang an ins Herz geschlossen. Ich finde es total schön, wie positiv er denkt und der Umgang mit seinen Töchtern war traumhaft. auch die Nebencharaktere waren interessant, da jeder von ihnen ganz individuell war. So hatte man zum Beispiel die alte Dame Frau Schluttberg oder den herzerwärmenden Hund Snorre.

Der Schreibstil war einfach und angenehm zu lesen. Es kam nie Langeweile auf und die Kapitel waren meiner Meinung nach auch nicht unnötig langgezogen. Ich habe nichts auszusetzen.

Das Buch ist für mich interessant, da mich Beas Suche nach sich selbst so fasziniert. Und noch interessanter finde ich den Fakt, dass sie sich selbst da gefunden hat, wo sie niemals geglaubt hätte sich zu finden.

ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der sich kein Bulli und einen sechsmonatigen Urlaub erlauben kann, um zumindest in Gedanken eine Pause vom Alltag zu bekommen ;)