Ziel (nicht ganz) erreicht

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
island Avatar

Von

Ich liebe Skandinavien und war selbst schon einmal richtig und einmal fast (bis auf die letzten 20 Kilometer) am Nordkap. Daher hat mich der Roman natürlich sofort gereizt und auch das Cover hat mich sehr angesprochen. Ich habe mir einen Roadtrip-Roman mit einer guten Dosis Skandinavien-Feeling und Liebe erwartet.

Im Mittelpunkt der Handlung steht Bea, die in Hamburg für eine Werbeagentur arbeitet und einen sehr karrierebewussten Partner hat, der ebenfalls dort tätig ist. Als sie bei sich Anzeichen von Burn-out wahrnimmt, nimmt sie sich eine Auszeit, kauft sich spontan einen alten Bulli und will damit zum Nordkap aufbrechen. Irgendwo in Schweden hat der Bulli dann aber einen Motorschaden und die Reparatur wird dauern. So lernt sie Per, der Tiny Houses baut, und seine beiden Töchter kennen und Per zeigt schnell Interesse an ihr.

Grundsätzlich hat die Geschichte auf jeden Fall Potential, aber irgendwie blieb sie etwas hinter meinen Erwartungen zurück. Da haben mir die vorherigen Romane der Autorin besser gefallen. Insgesamt fällt die Handlung relativ kurz aus, die Seitenzahl hätte sich auch noch weiter verringern lassen, wäre der Text nicht recht luftig gesetzt worden, mit fast leeren Seiten und Textnachrichten zwischendurch. Manches ist auch recht vorhersehbar, andere Verhaltensweisen der Protagonist:innen kann ich persönlich nicht wirklich nachvollziehen. Etwas mehr Lokalkolorit hätte ich mir zudem auch gewünscht. Die beiden Hauptpersonen Bea und Per sind mir nicht unsympathisch, durch die gewählte Erzählperspektive blieb mein Verhältnis zu ihnen aber etwas distanziert und ich fand es auch recht ungewohnt, dass der Roman weitgehend im Präsens verfasst ist. Wer eine flüssig lesbare Liebesgeschichte sucht, macht mit diesem Buch aber dennoch nichts falsch.