Graf Tillys Rache

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Max Kramer ist der ermittelnde Kommissar in einem Mordfall, der im beschaulichen Altötting die Fastenzeit einläutet. Rainer Schutt-Novotny wird tot in der Kapelladministration aufgefunden, erstochen liegt er in seinem eigenen Blut in der Verwaltung des Tilly-Benefiziums, die ihm unterstellt war. Der Hintergrund ist eine von Graf Tilly hinterlassene Stiftung, die bereits seit 379 Jahren einfordert, dass dem verblichenen Grafen täglich eine Messe gelesen wird zum Dank für seine Hinterlassenschaft der Stiftung. Der Plan, die Stiftung aufzulösen, spaltet die Gemeinde Altötting. Auf der Spurensuche nach dem Mörder hat Max Kramer reichlich Spuren zu verfolgen, weil trotz des räumlich überschaubaren Raumes eine Vielzahl von eher weltlichen denn geistlichen Interessen hineinspielen. Als Nebenhandlung gibt es noch eine amouröse Verwicklung in seinem Privatleben. Volltrunken hat er nach einer Faschingsfeier sich mit der verheirateten Staatsanwältin eingelassen, was ihn zum Opfer der Lästerei der Kollegen macht. Seine Jugendliebe, von der er bereits seit 10 Jahren getrennt ist und die mittlerweile in einen Orden eingetreten ist, hat ebenfalls wertvolle Hinweise zum Fall und verdreht ihm aufs Neue den Kopf.
Obschon aussichtslos kann er Maria Evita nicht abhaken. Der Autor Anton Leiss-Huber ist ein bayrisches Multitalent und hat mit dem Roman auch gezeigt, dass er gut formulieren und mit Sinn für Schauplätze und Personen beschreiben kann. Nach einer gewissen Zeit ermüden aber die Klischees über Bayern und das Provinzleben doch ein klein wenig, daher nur vier Sterne statt fünf.