Naja......

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bb56 Avatar

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Alle Zutaten für eine saftige Skandalstory wären in diesem Buch eigentlich vorhanden:
bayerisches, katholisches Kleinstadtklima gemixt mit Sex and Crime.
Die martialische, weibliche Bevölkerung von Altötting ist mit großem Insiderwissen beschrieben. Da gibt es eine reaktionäre, adelige Greisin, eine kontrollsüchtige Pfarrerköchin, die Novizin die einmal mit dem Kriminalkommissar liiert war und im Nebenschauplatz eine umtriebige und höchst attraktive verheiratete Staatsanwältin.
Dieser Personengruppe ist eine männliche Protagonistengruppe gegenübergestellt, feinsäuberlich getrennt, wie am Land üblich: der Kommissar, sein Kollege und deren Vorgesetzter, alle mit fast klischeehaften Macken ausgestattet. Dann eine Gruppe halbseidener Antiquitätenhändler, Fälscher und Hehler. Das Opfer hatte eine recht unsichere Position in einer Stiftung, deren Hauptzweck die Verwaltung eines kirchlichen , jahrhundertealten Nachlasses ist. Eine Architektengruppe, die auf Anordnung des Bischofs mit dem Umbau eines denkmalgeschützten Gebäudes unter Umgehung des Denkmalschutzes informell beauftragt war.
Da hab ich mir eigentlich eine knackige, bissige mit Politcrime vermischte Story erwartet, wie in meiner Leseprobe angeführt.
Unerfreulicherweise zieht sich die Geschichte wie der sprichwörtliche Strudelteig, es fehlt ein Höhepunkt, es fehlt die Spannung - die Handlung versackt von Kapitel zu Kapitel, es ist kein Tempo drin. Die Bibelzitate kann ich der Handlung des Kapitels auch nicht zuordnen.
Schade, da wäre mehr dringewesen!