Nicht direkt spannend, aber humorvoll

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raschke64 Avatar

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Der Verwalter des Tilly-Benefiziums wurde ermordet, genauer gesagt erstochen. Kommissar Max Kramer muss ermitteln und steht mit seinem Kollegen vor einem Rätsel. Dabei muss er eigentlich erst mal die Nachwirkungen der Firmenfeier verdauen. Und seine Jugendfreundin Maria Evita, Novizin im Kloster, hat auch noch diverse Wünsche.

Ich habe den Vorgängerband und „Fastenopfer“ hintereinander gelesen. Beide Bücher sind nicht allzu dick und lesen sich gut weg. Die Fälle sind nicht wirklich sehr spannend. In „Fastenopfer“ erfolgt die Aufklärung in wenigen Sätzen. Auch was der Tote mit dem Fasten zu tun hat und warum er dessen Opfer sein soll, erschließt sich mir nicht. Wer also einen spannenden klassischen Krimi erwartet, wird von dem Buch enttäuscht sein. Mir hat es trotzdem gut gefallen, denn die Altöttinger Bewohner sind teilweise so klischeehaft und überzeichnet beschrieben, dass sie wie eine gelungene Karikatur wirken (vor allem der Pfarrer, noch mehr seine Haushälterin) und für gewollte oder ungewollte Heiterkeit beim Lesen sorgen. Es schreit geradezu nach einer Verfilmung. Die Nebenstränge, die nicht direkt mit der Krimihandlung zu tun haben, sind oft richtig witzig und ich habe mich sehr amüsiert. Kommissar Max wirkt manchmal etwas "naiv-dümmlich", wird aber sicher mit Maria Evita im nächsten Band noch mehr Unterstützung erhalten, denn dass diese im Kloster bleibt, kann ich mir schwer vorstellen. Alles in allem gebe ich für das Buch eine Leseempfehlung ab für alle, die diese Regionalkrimis mit mehr Lokalkolorit als Hochspannung mögen.