Solider Krimi oder Darfs ein bissl mehr sein?

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borstelmaus Avatar

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Zugegeben, die Entlarvung des Täters kam für mich gegen Ende doch sehr überraschend. Vielleicht hätte ich schon eher darauf kommen können. Vielleicht war ich aber auch durch die relativ kurzen Szenenwechsel und diversen spannend-skurrilen Entwicklungen rund um die Ermittlungen von Kommissar Max Kramer abgelenkt.
Sei es die fatale Diät des ehemaligen Stadtpfarrers Hirlinger, sei es die kurze Affäre mit der Staatsanwältin Dr. Rasske oder das wiederholte Aufeinandertreffen mit Kramers alter Jugendliebe Maria Evita. Noch dazu tauchen etliche weitere Charaktere auf, die mitunter für meinen Geschmack allerdings zu wenig ausgeleuchtet werden, so dass ich deren Beweggründe und Handeln nicht ganz nachvollziehen konnte. Dadurch fiel es mir gerade am Anfang relativ schwer, alle Personen und Szenen miteinander zu verbinden.
Auch hat mich der Titel des Buches ziemlich in die Irre geführt, da sich die Lösung des Mordfalls dann in eine etwas andere Richtung verlagert. Nicht so Max Kramer, er hat ziemlich schnell den richtigen Riecher und beweist sein kriminalistisches Gespür.
Für mich hätte es diesmal gern ein wenig mehr sein dürfen, was die Anzahl der Seiten angeht, da sich das Buch ansonsten sehr schnell wegliest. Das Ende ist dann sehr abrupt und hat mich herzlich lachen lassen, lässt aber stark auf eine Fortsetzung hoffen.
Dies war mein erstes Buch von Anton Leiss-Huber, der schon einen Kriminalroman um Max Kramer geschrieben hat. In "Fastenopfer" wird mitunter auf den ersten Fall Bezug genommen, daher werde ich diesen sicher auch noch lesen, um mein Bild abzurunden.