Tödliche Fastenzeit

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Fastenopfer, Krimi von Anton Leiss –Huber, 256 Seiten, erschienen im Ullstein Verlag.
Der 2. Fall für Kommissar Max Kramer.
Aschermittwoch in Altötting. Es ist wirklich nicht sein Tag, Max Kramer erwacht mit einem ordentlichen Kater, in seinem Bett die Staatsanwältin Frau Dr. Rasske. Aber es kommt noch schlimmer – in der Kapelladministration liegt der Verwalter des Tilly-Benefiziums Rainer Schutt-Novotny, tot, mit einem Messer im Bauch in seinem eigenen Blut. Monsignore Hirlingers Fastenzeit beginnt auch nicht gerade gut, seine Haushälterin Fräulein Petronilla Schosi, hat ihn auf Low-Carb Diät gesetzt. Außerdem ruft sie zu einer Demonstration der örtlichen Frauenbundgruppe auf, denn das Tilly Benefizium soll abgeschafft werden. „Ewig ist ewig“ skandieren die aufgebrachten Damen am Kapellplatz während die Spurensicherung und die Kriminalpolizei, nicht weit davon entfernt den Tatort begehen. Kann Oberkommissar Kramer zusammen mit seinem Kollegen Fäustl und mit der Nonne Maria Evita den Mörder finden und das Motiv aufdecken?
Es fiel mir nicht schwer in die Handlung des Krimis zu finden, obwohl es sich hier um den zweiten Teil der Reihe um den Altöttinger Ermittler Kramer handelt. Die Spannung hielt sich vom Anfang bis zum Ende des Buches gleichbleibend hoch und ich habe gerne und mit viel Spaß mitermittelt. Die endgültige Auflösung des Falles ergab sich erst zu Ende der Geschichte obwohl das Motiv sich schon weit vorher abzeichnete. Leiss-Huber schaffte es einen lustigen Regionalkrimi in Bayrischer Mundart zu schreiben, ohne dass das Werk zu peinlichem Klamauk verkommt. Viel Spaß haben mir die lebendigen Dialoge zwischen Kramer und seinem Kollegen Fäustl gemacht, derb zwar, aber bayrisch herzlich. Meine Lieblingsfiguren neben dem Protagonisten waren, das resolute Fräulein Schosi, mit sanfter Gewalt hat sie ihren Monsignore im Griff. Schwäche zeigt sie nur bei „starker Medizin“ in Form von Melissengeist oder Pfefferminzlikör. Und natürlich Maria Evita die „Verflossene“ von Kramer, eine moderne Nonne, die die Ordensregeln gerne zu ihren Gunsten auslegt. Der Krimi ist in auktorialem Stil verfasst, die Kapitelüberschriften sind Verse aus dem 4. Kapitel des Lukas- Evangeliums.
Ich habe die Lektüre dieses Regionalkrimis sehr genossen und warte voller Vorfreude auf den nächsten Teil aus der Reihe, welcher schon durch einen Cliffhanger ganz am Ende des letzten Kapitels vorprogrammiert ist.
Ich kann Fastenopfer allen Lesern empfehlen die gerne lustige und gleichzeitig spannende Regionalkrimis mögen. Gerne gebe ich die vollen 5 Sterne.