Ein Appell an ein besseres gesellschaftliches Miteinander

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Ich wohne zwar nicht in Kassel, aber da ich mittlerweile familiär mit der Stadt in Nordhessen verbandelt bin, fand ich es besonders nett einen Roman zu finden der hier seinen Lauf nimmt. Sonst hätte ich diesen Roman ehrlicherweise nicht zur Hand genommen, denn es schwang leider ein „schon wieder 2.WW“ bei mir mit. Aber ich wurde eines Besseren belehrt, weil der Roman so spannend geschrieben ist, die Charaktere so nahbar und echt wirken, dass eine große Freude war dieses Buch fast in einem Rutsch zu lesen.
Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen und verwebt sich ineinander. Leicht auseinanderzuhalten und gut strukturiert. Es beginnt alles mit alten Dokumenten, die einer Kasseler Anwältin in die Hände fallen: Cara Russo. Sie nimmt sich der ‚Feldpost‘ an und erforscht was für Lieben und Leiden der NS-Zeit damit verbunden waren.
Diese knapp 300 Seiten sind intensiv und überlegt geschrieben von Mechtild Borrmann und machen deutlich was das gesellschaftliche Miteinander für einen Stellenwert für uns alle haben sollte. Die NS-Zeit wird mit ihren brutalen Machenschaften beleuchtet und zeigt uns deutlich was eine Diktatur und Fremdenhass zustanden bringt: Nur Leid. Eine Botschaft die uns in den heutigen Tagen wieder präsenter sein sollte!
Auch macht Mechtild Borrmanns gelungener, mitreißender Schreibstil dieses Romans viel aus. Sie schreibt einem förmlich die Neugierde auf die Stirn, eigentlich ahnt man wie es weitergeht, aber das Buch weglegen, ging (fast) nicht!