Liebe, Flucht, Verrat – Die Geschichte zweier Familien

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Im Roman „Feldpost“ erzählt Mechtild Borrmann die Geschichte zweier Familien und die Geschichte eines Hauses in zwei Zeitebenen. Wir sind einmal in den Jahren 1935 bis 1945. Wir haben einmal den Apotheker Hermann Mertens mit seiner Frau Sophia und den Kindern Richard und Dietlind. Sie sind befreundet mit Familie Kuhn. Gerhard Kuhn hat ein Fuhrunternehmen und seine Frau Katharina führt den Haushalt. Ihre Kinder heißen Albert und Adele.
Gerhard bekommt Schwierigkeiten aufgrund Hitler-feindlichen Äußerungen. Er wird verhaftet und muss für zwei Jahre ins Gefängnis. Während der Zeit geht es finanziell bergab mit dem Fuhrgeschäft. Die Familie lebt vom Gehalt, das Adele verdient, weil sie die Schule abbricht und in einem Rüstungswerk im Büro arbeitet. Die Kinder Albert und Adele sind mit Richard Mertens eng befreundet. Albert und Richard nehmen beide ein Studium auf und leben fortan in Göttingen.
Als Gerhard aus dem Gefängnis kommt, dauert es nicht lange und er steckt erneut in Schwierigkeiten. Er beschließt mit seiner Frau Katharina vorerst nach Frankreich zu fliehen. Albert und Adele bleiben in Deutschland. Die Familie denkt, dass der Spuk mit den Nationalsozialisten bald vorbei ist.
In einer anderen Zeitschiene, um 2000 lernen wir die Anwältin Cara Russo kennen. Sie erhält von einer älteren Dame eine Tasche voller alter Dokumente, die einer Adele Kuhn gehören sollen, die aber nicht mehr an ihrem letzten gemeldeten Ort gefunden werden konnte. Cara ist sehr schnell interessiert und stellt Nachforschungen an. Dabei stößt sie auf die Geschichte der Familien Mertens und Kuhn.
Ich fand den Roman sehr interessant zu lesen. Durch die Perspektivwechsel und die unterschiedlichen Zeiten wird die Spannung hochgehalten. Die Sprache ist direkt und sehr angenehm zu lesen. Ein gefühlvoller Roman von Liebe, Flucht, Verrat. Ich habe es gerne gelesen.
Von mir erhält der Roman 4 Sterne.