Verdrängte Erinnerungen

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Feldpost von Mechtild Borrmann im Droemer Verlag erschienen, ist eine schöne und traurige Liebesgeschichte, die in den dreißiger Jahren beginnt. Ein wunderbares Buch über die Liebe, den Krieg, Lügen und Schuld. Durch das Auftauchen von annähernd 60 Jahre alten Liebesbriefen, kehren verdrängte Erinnerungen zurück.

Es ist für mich das erste Buch von Mechtild Bormann gewesen und ich bin absolut begeistert von ihren Recherchen und ihrem Schreibstil.
Das Buch enthält unterschiedliche Erzählstränge und die zeitliche Ebenen Gegenwart und 2. Weltkrieg. Zwei befreundete Familien, die sich völlig unterschiedlich in den Anfängen des Krieges entwickeln und voneinander entfernen. Eine überraschende Geschichte über die Liebe voller Sinneslust, Rausch und Scham, die es nicht geben durfte.
„Wir tanzen auf einen Abgrund zu. Die Bruchkante wird plötzlich da sein, wie an der Steilküste. Man sieht erst, wie tief es hinuntergeht, wenn man unmittelbar davorsteht. Aber wir beide, Richard, wir werden die Bruchkante erst bemerken, wenn wir keinen Boden mehr unter den Füßen haben.“
Familie Kuhn wird schon vor Ausbruch des Krieges auseinandergerissen. Deren Leben und Flucht wird sehr eindringlich beschrieben. Warum verlieren sich die Spuren der Familie Kuhn? Und warum melden sie sich nicht bei ihren Freunden und kehren in ihr Haus zurück? Erst in den letzten Kapitel klärt sich alles auf. Ich war sprachlos und entsetzt über die Täuschungen, Lügen und die Schuld. Gleichzeitig sehr zufrieden, dieses Buch gelesen zu haben. Eine klare Leseempfehlung.