Fantasy für Jüngere

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lenchen2707 Avatar

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INHALT

Zwölf ist ein aufstrebender Jagdling und hat schon viel erlebt. Ihre Eltern wurde schon in jungem Alter von einem Clan vernichtet und nun schwört sie sich Rache zu nehmen. Doch zuerst einmal muss sie nach einem mysteriösen Angriff auf die Loge, die Dinge in die eigene Hand suchen und ihre Klassenkameradin Sieben finden, welche entführt wurde. Schon bald befindet Zwölf sich auf einer Reise mit einem Hund, einem Eichhörnchen, 5 und 6. Doch viele gefährliche Monster lauern im Wald und erschweren das Fortbewegen.

CHARAKTERE

Die Charaktere waren für mich persönlich eine der negativen Punkte in diesem Buch. Das liegt daran, dass ich selbst nach langem Lesen immer noch das Gefühl hatte, dass mir Zwölf und ihre Kameraden fremd sind. Es hat sich einfach nie so eine richtige Nähe aufgebaut und vor allem durch ihre distanzierte Art ist es einfach schwierig einen Draht zu ihr zu finden. Sie ist zielstrebig und willensstark, was eigentlich gute Charakterstärken sind, die einem eine junge Kämpferin sympathisch machen sollen, aber dennoch wurde es nicht richtig geschafft, diese Tugenden authentisch rüberzubringen und den Leser tatsächlich vertraut mit Zwölf zu machen. Sie schien immer ein wenig blass und es fühlt sich an als würde man der Geschichte eher zuschauen, anstatt sie mit den Charakteren mitzufühlen und mitzuerleben. Davon war ich einfach kein sonderlich großer Fan, da ich mich eben gerne mit den Charakteren (vor allem den Hauptfiguren) identifiziere und sie genießen möchte.
Was das angeht fand ich sogar die Nebencharaktere etwas gelungener. Mit 5 und 6 wird es definitiv nicht langweilig und auch diese Beiden haben jede Menge Vergangenheit und Geschichte, die sie erzählen können. Sie scheinen gefühlvoller zu sein und bei genauerem Hinsehen genauso Dinge zu verheimlichen, die interessant für den Leser sind. Daher, auch wenn ich das nicht gerne sage, denke ich, dass es hier sogar passender wäre einen anderen Charakter zum Protagonisten zu machen, auch wenn ein klitzekleine Eigenschaft dann vielleicht hätte übertragen werden müssen.

HANDLUNG

An der Handlung merkt man vor allem in den ersten 3/4, dass dieses Buch eben wirklich für jüngere gedacht ist. Denn obwohl es anfangs ein wenig schwer ist sich alle Namen mit den passenden, dazugehörigen Personen einzuprägen, wird schnell klar, dass die sonstige Handlung recht einfach gestrickt ist. Es passiert zwar immer wieder etwas, doch größtenteils sind die Erlebnisse eher kleine Nebenhandlungen, bis man am Ende zu einem großen Twist kommt. Dieser ist auf jeden Fall gelungen, aber dafür so viele Aneinanderreihungen von kleinen, teils spannenden, aber mit der Zeit einfach bedeutungslosen Begegnungen mitzuerleben, war für mich jetzt einfach nicht so mitreißend. Daher denke ich, dass sich das Buch eben auch für Jüngere besser eignet, da die Handlung und die Charaktere eher oberflächlich behandelt werden und man das Buch auch gut über mehrere Tage lesen kann und immer wieder schnell hereinfindet.

SCHREIBSTIL

Aisling Fowler passt sich auch was dies angeht hervorragend ihrem Genre an. Denn auch der Schreibstil ist recht simpel und eignet sich auch gut für Kinder. Mit einfachen Worten und recht schnell zu lesen wird die Geschichte erzählt. Dennoch denke ich, dass die Er-Erzählperspektive dem Buch geschadet hat, da man dadurch auch ein wenig die Nähe zu Zwölf missen musste, bei einer sowieso schon recht verschlossenen Protagonistin.

Fazit: Das Buch ist zwar nicht wirklich etwas für mich gewesen, aber es beinhaltet ein paar spannende Elemente und ich denke für Jüngere ist es der perfekte Einstieg für mitreißende Fantasy Bücher!