Ich will mehr!

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elchi130 Avatar

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Zwölf lässt sich bei der Loge vom Jagdling zur Jägerin ausbilden. Dabei glänzt sie während der Ausbildung durch ihre Kampfkunst. Allerdings lassen ihre zwischenmenschlichen Fähigkeiten zu wünschen übrig. Als die Loge überfallen und die Mitschülerin Sieben entführt wird, begibt sich Zwölf auf das Abenteuer, Sieben zu befreien. Nach und nach trifft sie auf Hund, den Wächter der Loge, sowie auf Fünf und Sechs, die ebenfalls nach Sieben suchen. Sie schließen sich zusammen, um Sieben wiederzufinden…

Zu Beginn der Geschichte „Feuerblut – Der Schwur der Jagdlinge“ von Aisling Fowler fiel es mir schwer, die verstockte und sture Zwölf, die mit anderen Menschen nichts zu tun haben will, in mein Herz zu schließen. Ihre Streitereien mit Fünf sind gerade so an der Grenze. Noch ein wenig mehr und sie hätten mich genervt. Auch mit Sieben will Zwölf nichts zu tun haben. Sieben ist, genauso wie sie, eine Außenseiterin und versucht immer wieder Kontakt zu Zwölf aufzubauen. Als Sieben entführt wird, kann Zwölf Sieben jedoch nicht den Kobolden überlassen. Dieses Szenario fand ich sehr gut und überzeugend aufgebaut. Man merkt, dass Zwölf doch Kontakt zu Personen innerhalb der Loge aufgebaut hat, obwohl sie genau dies verhindern wollte.

Genauso, wie die Jagdlinge samt Wächter aufeinandertreffen und sich einander nach und nach annähern, geht es mir als Leserin auch. Immer mehr schleichen sich die Gefährten in mein Herz und ich beginne mit ihnen zu fiebern und zu leiden. Beim Lesen der Geschichte ist mir nicht einmal langweilig geworden. Das liegt daran, dass die Gruppe von einem Abenteuer ins nächste gerät. Sie begegnen vielen gefährlichen Fantasiewesen auf ihrer Reise und geraten laufend in Gefahr. Das hat die Geschichte sehr kurzweilig gemacht. Besonders gut gefallen hat mir zudem, dass das Buch zum Ende hin eine überraschende Wendung nimmt, die das sowieso schon hohe Tempo noch einmal steigen lässt.

„Feuerblut – Der Schwur der Jagdlinge“ ist ein tolles Buch und ich kann es kaum erwarten, die Fortsetzung zu lesen.

Das Hörbuch besticht durch seinen Sprecher. Gelesen wird das Buch von Rainer Strecker, bekannt als Sprecher für Cornelia Funke. Zu Beginn war ich skeptisch, ob mir Rainer Strecker als Sprecher gefallen wird. Bei der Reckless-Reihe von Cornelia Funke empfinde ich ihn oft als hölzern. Doch bei dem Buch von Aisling Fowler hat er mich schnell überzeugt. Er hat den einzelnen Figuren Leben eingehaucht und hat die Actionszenen lebendig gesprochen. Mir fällt kein anderer Sprecher ein, der die Aufgabe besser hätte übernehmen können. Ich finde es positiv, dass das Buch nicht von einer Sprecherin gelesen wird, da diese eher das Genre der Romantik-Fantasy besetzen. Ein Sprecher mit einer zu jugendlichen Stimme hätte dem Hörbuch nicht das notwendige Standing verleihen können. Daher ist Rainer Strecker für mich genau die richtige Wahl.