In einem kleinen irischen Dorf

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Ein kleines fiktives Dorf im Nordwesten Irlands ist Schauplatz des Thrillers 'Feuerjagd' von Tana French. Es ist der zweite Teil einer Geschichte um Cal Hooper, ein Zugereister aus dem fernen Chicago und pensionierter Cop, der sich in Adnarkelty heimisch niedergelassen hat. Er hat sich der fünfzehnjährigen Trey angenommen und arbeitet gemeinsam mit ihr alte Holzmöbel auf. Trey ist recht eigenwillig, eignete sich ein starkes Durchsetzungsvermögen an, um im Alltag ihren Platz zu finden. Dabei ist ihre Wortwahl nicht immer salonfähig, was Cal versucht zu korrigieren. Eine Aufgabe, die für beide zur psychologischen Herausforderung wird, ganz besonders als Johnny, ihr Vater, eines Tages unverhofft mit einem zwielichtigen Kumpel aus London auftaucht und im Dorf die Gemüter in Wallung bringt.
Sprachgewaltig erzählt die Autorin vom Leben der Menschen, ihren Sorgen, ihren Alltagserlebnissen. Die Gemeinschaft, so individuell auch jeder einzelne Charakter sich darstellt, hält zusammen und gibt den Weg vor. Die Geschichte profitiert von langen lebendigen Dialogen, die das Herzblut der Menschen widerspiegelt und letztendlich ein gesellschaftskritisches Zeugnis liefert. Das Buch fordert ein wenig Zeit, belohnt den Lesenden aber schließlich mit einer spannenden, literarisch hochwertigen Geschichte.
'Feuerjagd' kann unabhängig vom ersten Teil 'Der Sucher' gelesen werden, ohne Lücken im Verständnis zu bekommen.