Ich habe mich für den neuen Roman "Feuerjagd" von Tana French beworben und zum Glück ja auch gewonnen, weil ich ihren Schreibstil ungeheuer mag. Es gelingt ihr wahnsinnig gut, Personen und Landschaften zu schildern, sodass man diese plastisch vor sich sieht. Ganz großes Kompliment. Für das neue Buch hätte mir der Originaltitel "Jäger" besser gefallen, aber das ist Geschmacksache. Den Vorgängerband "Der Sucher" gelesen zu haben, ist nicht zwingend erforderlich, macht aber schon Sinn. Hauptfigur ist wieder Cal Hooper, ehemaliger Cop aus Chicago, den es nach Ardnakelty im westlichen Irland verschlagen hat. Er kümmert sich um den Teenager Trey, die eine Ausbildung als Schreinerin anstrebt und ihren Weg gefunden zu haben scheint. In diese Ruhe platzt ihr Vater Johnny, der überraschend aus England zurückkehrt und wieder tolle Ideen fürs schnelle Geld hat. In dem drückend heißen Sommer in Irland liegen die Nerven bei allen etwas blank, sodass es nicht lange dauert, bis ein Mord geschieht. Das ist aber nicht eigentlich Interessante in den Büchern von Tana French. Viel unterhaltsamer sind die Schilderungen über Rache und Vergeltung, Intrigen und Geheimnissen in kleinen Gemeinden. Absolut lesenswert!