Fesselnd mit bedrückender Thematik

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lisbeth76 Avatar

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Ein Thriller der meine Nerven an einigen Stellen sehr strapaziert hat und mir an die Nieren gegangen ist. Die Thematik ist nicht einfach und nichts für schwache Nerven. Was mit der Entführung einiger Geschäftsleute in Schweden anfängt, endet in dem Sumpf einer Kolonie in Chile, in der ein narzistischer, macht- und geldhungriger Patriarch Menschen auf's Übelste benutzt.

Ermittelt wird von Vanessa Frank, die wegen Alkohol am Steuer eigentlich suspendiert wurde, jedoch mit Hilfe des ehemaligen Elitesoldaten Nicolas Paredes eintaucht in ein abscheuliches Milieu, welches in die Abgründe der menschlichen Seele blicken lässt. Vanessa und Nicolas sind interessante Persönlichkeiten, die ich im Laufe der Geschichte immer besser kennenlernen konnte. Beide sind weder aalglatt noch fehlerfrei, was sie jedoch umso interessanter und Lust auf weitere Fälle macht.

Feuerland ist der Auftakt einer neuen Thriller-Reihe aus Schweden, der mich total fesseln konnte. Das Thema ist für mich schwierig, allein reisende Flüchtlingskinder sollen entführt und für Organhandel ausgebeutet und getötet werden. Dazu die Meinung des Anführers der Colonia Rhein Don Carlos, der das Leben eines reichen Menschen ganz selbstverständlich als wichtiger und wertvoller empfindet und der Gesellschaft doch einen Gefallen getan wird, wenn man so ein Leben erhält, indem man ein billiges Leben ohne Zukunftsaussichten dafür opfert.

Mir hat Feuerland sehr gut gefallen und ich kann es jedem empfehlen, der auf spannende Thriller mit eckigen aber interessanten Ermittlern und aufwühlenden Themen steht. Dabei lässt es sich flüssig lesen und auch die verschiedenen Handlungsstränge und Personen bleiben überschaubar.