Spannend und aktuell

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borabora Avatar

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Nach einem Überfall auf einen Uhrenladen, bei dem nur die Kundenliste gestohlen wurde, werden zwei Millionäre entführt und gegen Lösegeld wieder freigelassen. Diese beiden Entführungen sollten eigentlich der letzte Coup für Nicolas und Ivan sein, bis sie sich mit der Bande Legion einlassen.
Währenddessen wartet die suspendierte Kriminalkommissarin Vanessa Frank auf die Entscheidung, ob sie weiterhin als Kommissarin bei der Nova arbeiten darf. Nachdem auch noch ihre Ehe in die Brüche gegangen ist, übernimmt sie als große Schwester eines Flüchtlingsmädchens.
Gleichzeitig bangt die auf Organtransplantationen spezialisierte Clinica Bavaria in einer deutschen Kolonie in Chile um Ihr Fortbestehen, da der Nachschub an Organen aus Asien gerade versiegt ist.
Drei Erzählstränge, die irgendwann zusammenführen.

Während der ehemalige Soldat Nicolas sympathisch rüberkommt, ist mir die Kommissarin Vanessa Frank eher unsympathisch. Sowohl das Ende ihrer Ehe als auch ihre Suspendierung wegen Alkohol am Steuer scheinen sie wenig zu interessieren. Einzig das Flüchtlingsmädchen scheint ihr Interesse zu wecken, woraufhin das Mädchen prompt verschwindet. Ich wurde mit der Protagonistin leider nicht warm, wodurch dieser Erzählstrang für mich wenig spannend war. Die Geschichte um Ivan und Nicolas und die Legion ist da schon interessanter. Der Strang um die deutsche Kolonie und die Clinica Bavaria strahlt beim Lesen eine eisige Kälte aus. Es ist schwer überhaupt jemanden auf diesen Seiten sympathisch zu finden, was sicherlich vom Autor beabsichtigt war.

Die Geschichte an sich, wie die verschiedenen Stränge zusammenfinden, ist erfinderisch und durch das Ansprechen der Flüchtlingsproblematik auch aktuell, die Umsetzung hat mich leider nicht ganz überzeugt. Das Ende war für mich wenig glaubwürdig, weswegen ich insgesamt doch etwas enttäuscht bin. Insgesamt ein spannender Thriller, leider mit einer unsympathischen Protagonistin.