Lügen ist einfach nur Träumen

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
kabo16 Avatar

Von

Stefanie Höfler hat hier ein sehr schwieriges Thema in eine unglaubliche, fesselnde, einfühlsame, teilweise traurige und zu gleich witzige Geschichte gepackt.
Es geht um eine Jungenfreundschaft zwischen Mischa und Nits, mit vollem Namen Nityananda, einem Halbinder. Für den hyperaktiven, hibbeligen Nits ist Mischa das große Vorbild, denn er ist nicht nur unglaublich schlau und ruhig, er hat auch noch einen supertollen Vater und eine Mutter, die als Biologin im Urwald forscht. Nits glaubt alles und hinterfragt gar nichts, bis zu dem Tag wo er Mischa bei einer Lüge ertappt. Nun ist er auch das erste Mal in der Wohnung von seinem Freund und erkennt einiges, nämlich Armut.
Obwohl es viele Anzeichen dafür schon gab, wird Nits erst jetzt klar, wie viel er nicht verstanden hat. Mischa hat seinem Freund viel verheimlicht, aber ist das schon ein Lüge, wenn man es einfach nicht ausspricht?
Eine sehr verzwickte Situation, mit der beide Kinder überfordert sind, denn Mischas Vater, dieser tolle Typ baut dazu noch Mist. Mischa und seine Schwester haben Angst ins Heim zu müssen. Und Nits ist total sauer, auf seinen besten Freund und auf sich selber.

Mich hat dieses Buch sehr erschüttert, natürlich weiß man, dass es Kinder gibt, die ohne Frühstück zur Schule kommen. Aber wie sehr sich schämen, was vielleicht noch alles so bei ihnen zu Hause passiert, darüber habe ich mir keine Gedanken gemacht.
Vielleicht sollte dies eine Pflichtlektüre für Kinder in der Schule werden.